Mülheim. Corona-Krisenstab erwägt, die Maskenpflicht in öffentlichen Gebäuden in eine Empfehlung umzuwandeln. Zahl der Impfungen geht in Mülheim zurück.
Die Pandemie ist nicht vorbei, dennoch sieht der Corona-Krisenstab die Situation in der Stadt als „relativ ruhig“ an und nicht mehr so angespannt wie noch vor wenigen Wochen. Erwogen wird, die Maskenpflicht in den öffentlichen Gebäuden in eine Maskenempfehlung umzuwandeln. Der Zeitpunkt soll unter anderem durch Aushänge mitgeteilt werden.
Dies berichtete Rechtsdezernent Frank Steinfort aus dem Corona-Krisenstab, der am Montag nach vier Wochen wieder einmal zusammenkam. Unter der Einhaltung der aktuellen Gesetzeslage wird derzeit überlegt, im Rathaus, etwa im Bürgeramt, auf die Pflicht zum Maskentragen zu verzichten, sofern andere Schutzmöglichkeiten wie der Mindestabstand von 1,50 m und transparente Abdeckungen gewährleistet seien. Dann wäre eine Abschaffung der Maskenpflicht auch zulässig, so Steinfort, Vorsitzender des Krisenstabs.
Nur im Standesamt würde demnach künftig eine Sonderregelung gelten. Steinfort: „Das Standesamt kann den Gästen im Vorfeld der Trauung die Wahl überlassen, entweder weiterhin mit Mund-Nasen-Schutz zu kommen oder darauf zu verzichten. Dies führt dann allerdings dazu, dass der Mindestabstand von 1,50 m eingehalten werden muss und dementsprechend weniger Personen teilnehmen können.“
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Die Situation in den Mülheimer Kitas und Schulen sei „unauffällig“, bilanzierte Steinfort am Montag, auch die Krankenhäuser würden seit dem Monatsende eine deutlich rückläufige Zahl bei den stationären Fällen erkennen. Vor einem Monat gab es noch hohe Infektionszahlen, was die Krankenhäuser auch logistisch vor Probleme gestellt habe – „wer Covid hatte, musste ja separiert werden“. Eine insgesamt unauffällige Situation wurde Krisenstabsleiter Steinfort auch aus den Mülheimer Pflegeheimen und den ambulanten Pflegediensten berichtet.
Städtische Impfstellen in Mülheim bleiben bestehen – mit Blick auf den Herbst
Die Zahl der Impfwilligen geht immer weiter zurück: Im Monat April hätten sich nur rund 1200 Personen in der städtischen Impfstelle impfen lassen, so Steinfort, „bei über 90 Prozent davon handelte es sich um die dritte oder vierte Impfung“. Der Impfstoff Novavax sei so gut wie nicht verlangt worden. Dennoch sollen die Öffnungszeiten der Impfstelle Broich, Holzstraße 111, vorerst bestehen bleiben: mittwochs bis freitags, 10 bis 18 Uhr. Samstags kann man sich Forum (Hans-Böckler-Platz 1) im 1. OG von 10 bis 18 Uhr impfen lassen (Einlass jeweils bis 17.30 Uhr). Das sei auch der Erwartung geschuldet, „dass es im Herbst wieder losgehe“ mit den steigenden Infektionszahlen. Man hoffe, so Steinfort, auch in Mülheim auf einen Mehrfachimpfstoff.
Bei den Tests gebe es weiterhin viele positive Ergebnisse, die Disziplin der positiv Getesteten sei aber gut, so Steinfort: „Unser Eindruck ist, dass die Menschen verantwortungsvoll damit umgehen und sich zurückziehen“, sagte er. Einen „hohen Testdruck“ hätten die Arztpraxen vermeldet: „Die Anfragen lassen aber langsam nach.“ Die niedergelassenen Ärzte würden vor allem von milderen Verläufen berichten.