Mülheim. Beim „Lauf für die Liebe“ sind am Sonntag rund 200 Mülheimer angetreten, um Spenden zu sammeln. Was mit dem Erlös aus dem Event geplant ist.
„Drei, zwei, eins – und los!“ Während vorne zum ersten Sprint angesetzt wird, rollen am Ende der Gruppe zwei Kinderwagen – ebenfalls mit Startnummern bestückt – gemütlich über die Startlinie. „Platzierungen und Zeiten spielen hier heute keine Rolle“, erklärt Marcel Leydag, erster Vorsitzender der Werbegemeinschaft Saarn. Zum fünften Mal hat die Werbegemeinschaft gemeinsam mit dem Mülheimer Sportbund und dem Verein Marathon und Triathlon am Sonntag den „Lauf für die Liebe“ am Mintarder Sportplatz ausgetragen. Rund 200 Läuferinnen und Läufer machten mit.
Der Erlös geht in diesem Jahr an den „Wünschewagen“ vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB). Ein Projekt, bei dem schwerkranken Menschen ein letzter Wunsch erfüllt werden soll. Stolz zeigt Roderich Drösser das Innere des Wünschewagens und erzählt Geschichten, die er als ehrenamtlicher Helfer beim ASB bereits erlebt hat. Von Fahrten nach Südtirol, ans Meer oder ins Stadion. „Es gibt nichts, was wir nicht möglich machen“, erklärt Drösser. Seine Augen werden feucht, als er an die Erlebnisse mit dem Wünschewagen und die dazugehörigen Geschichten zurückdenkt. Veranstaltungen wie heute seien wichtig, um genau diese Geschichten zu erzählen, denn: „Die Menschen müssen ja wissen, dass es uns gibt.“
In diesem Jahr wird der „Wünschewagen“ vom Arbeiter-Samariter-Bund bedacht
Erschöpft und sichtlich außer Atem überquert Martina Dürre die Ziellinie. Sie hat den „Lauf für die Liebe“ vor vier Jahren kennengelernt. „Damals wurde Geld für meine Nichte gesammelt“, erzählt sie. Mit Hilfe der Spenden sei es ihrer Familie damals möglich gewesen, ein behindertengerechtes Auto zu kaufen, so dass ihre Nichte transportiert werden konnte. „Ich weiß, wie wichtig solche Spenden sein können“, erklärt Martina Dürre. Der Lauf heute sei eine Möglichkeit für sie, ein bisschen von ihrer Dankbarkeit zurückzugeben und wichtige Projekte zu unterstützen.
Ansturm auf Kurse- Junior-Uni Mülheim sucht größeres GebäudeWährenddessen schiebt sich neben der Laufstrecke Markus Brüning gerade ein Stück Apfelkuchen in den Mund, nachdem er die Ziellinie überquert hat. Er ist gemeinsam mit seinem 14-jährigen Sohn Alexander gelaufen, es gebe schließlich kaum etwas Besseres, als Sport und den guten Zweck miteinander zu verbinden. „Es wird viel Geld gesammelt und für die Kinder ist es hier super“, sagt Markus Brüning und zeigt auf die Hüpfburg, die neben der Laufstrecke aufgebaut ist. „Und außerdem haben wir uns jetzt auch ein großes Stück Kuchen verdient“, lacht er.
Während die rund 200 Läufer in den Ruhrauen ihre Runden drehen und nach und nach unter Applaus und angefeuert von den Cheerleadern der Mülheimer Shamrocks über die Ziellinie laufen, spielt im Hintergrund die Mülheimer Band „Mondays on the back porch“ die Zeile: „Keep on the sunny side“ – konzentriere dich auf die sonnigen Seiten des Lebens.