Mülheim. Die winterschlafenden Fledermäuse wurden durch den Ibing-Abriss nicht gestört, so das Mülheimer Umweltamt. Woher die Stadt Mülheim das weiß.
Die winterschlafenden Fledermäuse im Keller der Ruine der ehemaligen Ibing-Brauerei am Heuweg beschäftigten jetzt den Umweltausschuss. Die MBI wollten von der Stadt wissen, ob beim Abbruch eines Teils der Gebäude auch behutsam genug nach dem Artenschutzgutachten vorgegangen worden sei. Der Anfrage liegen Befürchtungen zugrunde, dass die geschützten Tiere womöglich gestört worden seien.
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Konkret wollten die MBI wissen, ob es bei den Abbrucharbeiten eine ökologische Begleitung gegeben habe, wie sie auch im Gutachten gefordert worden sei. Ulrike Bresa vom Umweltamt führte aus, dass Experten für Fledermaus- und Vogelarten mit der ökologischen Baubegleitung beauftragt gewesen seien. Dieses Fachgutachterbüro habe die Abbrucharbeiten auch dokumentiert und insgesamt fünf Protokolle, jeweils einmal in der Woche, der Unteren Naturschutzbehörde, also dem Umweltamt, vorgelegt.
Mülheimer Mäusekino in der Ibing-Brauerei für die Bauleitung
An ihren Schlafplätzen seien die Fledermäuse während der Arbeiten regelmäßig auf ihre Reaktionen kontrolliert worden. Eines der Wasserfledermausexemplare sei dabei ganz konkret beobachtet worden – per Camcorder mit Nachtsichtfunktion und zusätzlicher Infrarotlampe. Während der Überwachung habe ein beständiger Funkkontakt mit dem Baggerfahrer und dem Bauleiter bestanden, führte Frau Bresa aus, so dass im Falle eines Aufwachens die Arbeiten unverzüglich hätten abgebrochen werden können.
„Hierbei konnten jedoch keinerlei Reaktionen, sowohl auf den Baustellenlärm, als auch auf Erschütterungen durch die Abbrucharbeiten festgestellt werden“, sagte sie. Wegen des milden Wetters im Februar seien die Fledermäuse auch schon mal ausgeflogen, das hätten die Experten wohl beobachtet.
Die Mülheimer Wasserfledermaus hing zum Schlafen da, wo sie immer hängt
Aber dass sie aufgescheucht und dann ausgeflogen seien, sei nicht festgestellt worden. Die unter Kamerabeobachtung stehende Wasserfledermaus hing am Ende der Abbrucharbeiten jedenfalls noch am gleichen Schlafplatz, so die Stadt. Man gehe also mit hinreichender Sicherheit davon aus, dass die Arbeiten am Gebäude die Fledermäuse nicht in ihrem Winterquartier gestört hätten.
Während der Winterschlaf-Phase der Fledermäuse – es handelt sich in der Ibing-Ruine um die Arten Braunes Langohr und Wasserfledermaus – durfte am östlichen Teil der alten Brauerei erst einmal nur die obere Lage abgerissen werden. Die Keller mussten noch unberührt bleiben.