Mülheim. Eine Umfrage der IHK unter Essener, Mülheimer und Oberhausener Unternehmen zeigt: Firmen sind trotz eigener Betroffenheit solidarisch mit Ukraine.
Die Industrie- und Handelskammer zu Essen (IHK) hat in einer Umfrage rund 800 Mülheimer, Essener und Oberhausener Unternehmen (MEO) aus allen Branchen zu den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine befragt. Die Unternehmen äußerten sich zu Geschäftsbeziehungen, zu ihrer Haltung zu den Sanktionen gegen Russland und zu ihrer Hilfsbereitschaft für die ukrainische Bevölkerung.
Laut den Ergebnissen befürworten 85 Prozent der Unternehmen die harten Sanktionen gegen Russland, nur acht Prozent lehnen die Sanktionen ab. Auch unter den Unternehmen mit Geschäftsbeziehungen nach Russland unterstützen 84 Prozent die Sanktionen.
Einzelne Mülheimer Unternehmen fürchten große Einschnitte
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Viele Unternehmen gaben an, dass die Russland-Sanktionen bereits spürbar seien. Fast 90 Prozent aller Teilnehmenden sehen sich betroffen. Drei Viertel der Befragten berichteten von spürbar gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten, 40 Prozent von Bezugs- und Lieferschwierigkeiten, gut ein Drittel von Absatzeinbußen und ein Viertel von Transport- und Logistikschwierigkeiten infolge der Wirtschaftssanktionen. Einzelne Unternehmen fürchten starke Einschnitte, die zu Kurzarbeit oder Entlassungen führen könnten.
„Sie unterstützen die harten Wirtschaftssanktionen gegen Russland, obwohl sie bereits jetzt negative wirtschaftliche Auswirkungen spüren“, bewertet IHK-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Groß die Umfrageergebnisse.
Viele Mülheimer Unternehmen helfen der Ukraine bereits
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IHK-Präsidentin Jutta Kruft-Lohrengel über die Hilfsbereitschaft der MEO-Wirtschaft: „Bereits jetzt hilft über die Hälfte der Unternehmen den Menschen in der Ukraine in unterschiedlichster Form. Meist über Geld- und Sachspenden.“ In der Umfrage gaben einzelne Firmen an, Hilfstransporte Richtung Ukraine zu organisieren.
Die IHK bietet Mitgliedern an, firmeneigene Hilfsprojekte auf ihrer Internetseite zu veröffentlichen, und stellt Informationen für betroffene Unternehmen bereit.