Mülheim. In Mülheim sind die ersten Menschen angekommen, die vor dem Ukraine-Krieg fliehen - eine Familie. Die Stadt richtet sich auf Hunderte ein.
Die ersten Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine sind am Montag in Mülheim angekommen. Es handelt sich nach Auskunft der Stadt zunächst nur um drei Personen, eine Familie. Ihre Ausreise hatte der Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde Duisburg-Mülheim-Oberhausen vermittelt, Alexander Drehmann, der selber aus der Ukraine stammt.
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Wie Stadtsprecher Volker Wiebels am Montag mitteilte, kann die geflüchtete ukrainische Familie in die Unterkunft am Klöttschen ziehen, dort seien noch komplette Wohnungen vorhanden. Obwohl die Menschen aus der Ukraine - streng genommen - privat einreisen und nicht den offiziellen Status von Flüchtlingen haben, bereitet sich die Stadt Mülheim intensiv auf ihre Ankunft vor. Kämmerer Frank Mendack hatte gegenüber dieser Redaktion von rund 200 freien Plätzen in bestehenden Flüchtlingsunterkünften gesprochen, vor allem in den Einrichtungen am Klöttschen, an der Oberheidstraße und an der Schumannstraße.
Häuser auf dem ehemaligen Mülheimer Kirmesplatz werden eingerichtet
Ergänzend werden seit Montag, mit Unterstützung der Feuerwehr, auch drei Häuser auf dem ehemaligen Kirmesplatz an der Mintarder Straße hergerichtet: Betten und Matratzen herbeigeschafft, Tische und Stühle aufgestellt. „Wir sind tief betroffen und werden alles tun, um den Menschen zu helfen“, sagte Stadtsprecher Volker Wiebels am Montag.
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Er betonte aber auch, dass es hier nicht um Geflüchtete geht, die den Weg über Erstaufnahmeeinrichtungen nehmen müssen, nach einem festen Schlüssel auf die Städte verteilt werden, offizielle Asylverfahren durchlaufen. „Die Menschen aus der Ukraine genießen Reisefreiheit innerhalb der EU.“ Daher sei auch völlig offen, wie viele Geflüchtete nach Mülheim kommen, wie viele überhaupt Unterkunft und Hilfe benötigen.
Am Dienstag, so der Sprecher der Stadt Mülheim, soll es eine gemeinsame Videokonferenz der Sozialdezernentinnen und -dezernenten aller NRW-Kommunen mit dem Städtetag geben, in der Weiteres geklärt wird.