Mülheim. In der Mülheim-Speldorfer Gemeinde St. Michael macht man sich angesichts des Krieges in der Ukraine besonders große Sorgen. Was beide verbindet.
In der Speldorfer Gemeinde St. Michael, die zur Linksruhr-Pfarrei St. Mariä Himmelfahrt gehört, macht man sich angesichts des Krieges in der Ukraine besonders große Sorgen. Seit dem katholischen Weltjugendtag in Köln (2005), als die Speldorfer Gemeinde junge Gäste aus der Ukraine aufnahm, pflegt die Gemeinde enge Kontakte zu der Gemeinde „Maria der Sieben Schmerzen“ in Stara Huta.
Die 250 Mitglieder zählende katholische Gemeinde liegt, 50 Kilometer südlich von Czernowitz im Südwesten der Ukraine. Die ländliche und landwirtschaftlich geprägte Region Bukowina gehörte bis 1918 zur Donau-Monarchie Österreich-Ungarn.
Menschen im ukrainischen Stara Huta sind herzlich und gastfreundlich
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Gerd Fölting, Mitglied im Gemeinde-Sachausschuss St. Michael, erinnert sich gerne an seine Besuche in der Südwest-Ukraine und an ein gemeinsames Brunnenbauprojekt in Stara Huta. „Wir haben in Stara Huta sehr herzliche und gastfreundliche Menschen kennengelernt, die tief im Glauben stehen und aus ihm Kraft für ihr hartes Leben schöpfen.
In Stara Huta haben wir eine polnischstämmige ukrainische Gemeinschaft kennen gelernt, die einen vorbildlichen und engen Zusammenhalt pflegt“, erinnert sich Diakon Martin Bader an seinen bisher letzten Besuch in der Südwest-Ukraine am Fuße der Karpaten und unweit der rumänischen Grenze. Das war 2018. Der für 2020 geplante Gegenbesuch aus der Ukraine fiel der Corona-Pandemie zum Opfer. Der Krieg wird ein Wiedersehen der Freunde aus Speldorf und Stara Huta wohl auf unabsehbare Zeit verschoben haben.
Am Donnerstag noch Kontakt per Whatsapp
Am Donnerstagmorgen hatte Bader per Messengerdienst Whatsapp noch Kontakt mit dem deutschsprachigen und aus Warschau stammenden Lehrer Thomas Kaluski, der mit seiner ukrainischen Frau Regina die Dorfschule in Stara Huta leitet. Nach dessen Auskunft ist die Region bisher von militärischen Kampfhandlungen verschont geblieben.
In der Nähe von Stara Huta befinde sich zwar ein kleiner Flughafen. Der habe aber keine militärische Bedeutung. Auch an Flucht denken die Menschen in Stara Huta derzeit nicht, rechnen aber mit dem Zustrom von Flüchtlingen aus den umkämpften Gebieten in der Ukraine. Bader signalisierte seinen Freunden im Südwesten der Ukraine: „Wenn Ihr Hilfe braucht, wisst Ihr, wo Ihr Hilfe findet.“ Bader macht sich keine Illusionen darüber, dass die gesamte Ukraine vom russischen Angriff in Mitleidenschaft gezogen wird.