Mülheim. In Bezug auf den Bau eines Blockheizkraftwerks auf dem Grundstück des neuen Schwimmbads in Heißen fühlen sich Mülheims Sportpolitiker übergangen.

Zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate musste sich das von Peter Vermeulen geleitete Referat VI für Umwelt, Klima und Bauen im Sportausschuss für eine fehlerhafte Kommunikationspolitik entschuldigen. Dass auf einer Fläche neben dem neuen Heißener Schwimmbad ein Blockheizkraftwerk gebaut werden soll, hätten die Sportpolitiker gerne aus erster Hand erfahren.

„Wir haben mehr oder weniger durch Zufall erfahren, dass dort mittlerweile Baumaßnahmen begonnen haben“, ärgerte sich der sportpolitische Sprecher der CDU, Werner Oesterwind. Es existiere zu dem Thema eine Vorlage für die Bezirksvertretung und den Umwelt-, nicht aber für den Sportausschuss. „Was macht der Sport so verkehrt, dass er wieder vor vollendete Tatsachen gestellt wird?“, schimpfte Oesterwind.

Beisiegel: „Die Kommunikation lässt in der Tat zu wünschen übrig“

Schon beim Abriss der ehemaligen Mountainbike-Strecke im Uhlenhorster Wald waren Teile der Verwaltung durch mangelnde Kommunikation aufgefallen. Auch diesmal musste der Mülheimer Sportservice (MSS) auf ein anderes Amt verweisen. „Das zeigt, dass die Kommunikation nicht funktioniert“, legte Oesterwind nach – und sah sich zunächst bestätigt, als sich die auf dem Podium anwesenden Verwaltungsmitglieder – MSS-Chefin Martin Ellerwald und Sportdezernent David Lüngen – scheinbar nicht zur Sache äußern wollten.

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Wie sowohl Ellerwald als auch Lüngen gegenüber dieser Zeitung betonten, sei allerdings eine Stellungnahme von Klaus Beisiegel aus dem Referat VI im Vorfeld abgesprochen gewesen. Der sagte: „Die Kommunikation lässt in der Tat zu wünschen übrig, das bedauern wir als Verwaltung, dass das so schlecht gelaufen ist. Dafür möchte ich mich entschuldigen.“ Beschlossen worden, allerdings ohne konkreten Standort, sei das Blockheizkraftwerk aber schon im Jahr 2016 durch den Stadtrat.

Neues Mülheimer Schwimmbad soll entlang der Yorckstraße gebaut werden

Unklar ist nun, welche Rolle das BHKW auf die möglicherweise zu vermarktende Fläche auf dem bisherigen Parkplatz des Friedrich-Wennmann-Bades hat. Seitens des Planungsteams wird eindeutig die östliche Grundstücksseite an der Yorckstraße als Standort für den Neubau favorisiert.

Um diese Variante abzusichern, hat der Immobilienservice am 17. Dezember eine Voranfrage zum Erhalt einer Ausnahmeregelung wegen einer möglichen Unterschreitung des Mindestabstands zur Autobahn an das Fernstraßenbundesamt gestellt. Nur falls dies abgelehnt wird, würde der Neubau parallel zum jetzigen Schwimmbad gebaut.

Die Vorplanungen für das neue Hallenbad sollen Ende März abgeschlossen sein, bis Ende Mai auch die Entwurfsplanung.