Mülheim. „Keinen Handlungsbedarf“ für die Sanierung des Mülheimer Fossilienwegs sahen viele Mitglieder des Naturschutzbeirates. Asphalt schlossen sie aus.

Eine Asphaltierung des Fossilienwegs wird, wie es scheint, immer unwahrscheinlicher. Mit deutlichen Worten hat der Mülheimer Naturschutzbeirat diese Maßnahme zur Ertüchtigung für Radfahrer und Fußgänger ausgeschlossen. Doch nicht nur das: Nun steht sogar die für die IGA 2027 geplante Überarbeitung selbst infrage.

Sehr klar brachte Dietrich Rohde die Irritation über das Sanierungsvorhaben im Beirat zur Sprache: „Man zweifelt schon an den Grünen – der Weg ist für Radfahrer und Fußgänger in Ordnung, die Bürger wollen die Maßnahmen gar nicht. Wer steckt dahinter?“, vermutete Rohde ein Politikum.

Mülheimer Verwaltung rudert in der Frage Asphaltierung zurück

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Verkehrsplaner Helmut Voß verwies auf den Beschluss des Rates und des Mobilitätsausschusses zur Ertüchtigung des Weges als Teil eines alltagstauglichen regionalen Radweges, um Verkehrsalternativen und das Klima zu fördern. Er ruderte aber bei der Frage der Asphaltierung zurück: Wichtig sei es, sich auf allgemeinere Ziele wie Versickerungsfähigkeit und Nachhaltigkeit zu verständigen. Einen konkreten Plan gebe es ja noch nicht, beteuerte dieser: „Es wird mit Sicherheit kein Radschnellweg.“

Doch auch das schien die Skepsis nicht aus dem Weg zu räumen. Beiratsmitglied Stephan Zarnikow (BUND) sah „keinen Handlungsbedarf. Es gibt andere Ecken, wo man Leute aufs Rad bekommen muss“. Elke Brandt (Nabu) kritisierte die angedachte Erweiterung des Weges um einen Meter und befürchtete, dass ein beschleunigter Radverkehr dort auch die Population der Mauereidechsen gefährden könnte. „Würde die Stadt den Weg auch sanieren, wenn es keine Förderung der IGA gäbe?“, zweifelte sie.

Auf eine gemeinsame Stellungnahme aber verzichtete der Beirat trotz allergrößter Skepsis. Man wolle die konkrete Planung der Verwaltung noch abwarten.