Mülheim. Mehrere Familien in Altena werden vom Mülheimer Jazz-Club mit Spendengeld bedacht. Viele Flutopfer leben noch immer in schlimmen Verhältnissen.
Der Mülheimer Jazz-Club ist stolz auf die Spendensumme, die bei seiner Benefiz-Aktion zugunsten von Flutopfern bei Altena zusammen kam. Kürzlich konnten Vorsitzender Manfred Mons und Geschäftsführer Heinrich Kladders nämlich das Geld an einige betroffene Familien persönlich ausliefern. Insgesamt hatten die beiden Mülheimer 15.500 Euro im Gepäck.
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Nach der Flutkatastrophe hatten die Jazzer sich entschlossen, im Lennetal im Sauerland zu helfen. „Für das Ahr- und Erfttal wurde ja schon viel getan. Wir wollten den Menschen in Altena helfen“, berichten sie. Ein Spendenaufruf brachte einiges an Geld ein. Außerdem organisierten die Mülheimer Musiker ein großes Jazz-Konzert mit vier Bands, das in Kettwig stattfand (wir berichteten). Auch dort landete eine größere Spendensumme im herumgehenden Hut.
Leute leben noch in der Garage
Die Leute in Altena können das Geld gebrauchen, viele Betroffene leben immer noch in schlimmen Verhältnissen. „Ein Rentnerehepaar, dem wir eine Spende übergeben haben, lebt weiterhin in der Garage, zwischen Zementsäcken und anderen Baustoffen haben sie ihren Esstisch aufgestellt“, berichtet Heinrich Kladders. Erst jetzt seien Beton und Estrichboden im Haus wiederhergestellt, sodass bald wieder Heizkörper eingebaut werden könnten. Von einem „großen langfristigen Elend der Leute in der betroffenen Region“ spricht Manfred Mons.
Der Jazz-Club dankt allen Spendern sehr, von der Spendenbereitschaft sei man positiv überrascht gewesen. Noch vor Kurzem hatte eine Dame den Helfern 700 Euro für die Altenaer übergeben. Im nächsten Jahr würden die Jazzer gerne ein Benefiz-Konzert auf der Burg Altena geben, die Gespräche dazu laufen bereits. Dann sollen weitere Flutopfer unterstützt werden.
Weiterhin keine Konzerte im „Hopfensack“
Der Jazz-Club selbst kann in seinem Domizil, dem „Hopfensack“, schon seit anderthalb Jahren keine Konzerte mehr organisieren. Einige Musiker üben im ausgebauten und schallisolierten Dachgeschoss von Manfred Mons, damit sie in Form bleiben. „Auch in den nächsten Monaten wird es wohl keine Konzerte geben“, so der Vereinsvorsitzende. „Wir würden ab dem Frühjahr gerne mehrere Konzerte im Freien geben und hoffen, dass das auch klappt“, sagten die zwei Musiker.