Mülheim. Der Mülheimer Jazzclub wurde vor 30 Jahren gegründet und feiert das mit einem Familienfest in der Luftschiffhalle – der Zugang ist beschränkt.

Die Zahlen sprechen für sich: 1273 Konzerte, Gast-Bands aus 26 Nationen, 91 000 Besucher – der Rückblick auf 30 Jahre Mülheimer Jazz-Club fällt beeindruckend aus. Der Club wurde im Juni 1989 gegründet, zählt derzeit rund 400 Mitglieder und hat in drei Jahrzehnten viel auf die Beine gestellt. Auch das Bestehen soll entsprechend gefeiert werden. Mit einem Konzert und viel Musik am Samstag, 29. Juni, ab 15 Uhr in und an der Luftschiffhalle auf dem Flughafen.

„Unser Jazzclub ist ein Unikat in der gesamten Umgebung“, sagt Manfred Mons, Gründungsmitglied des Vereins. Denn: In den Nachbarstädten gibt es keine Jazzkneipen mehr. Deshalb kommen auch viele unserer Zuhörer und Mitglieder von auswärts, viele aus Essen“, erklärt Heinrich Kladders, der Geschäftsführer. Mit dem Konzert wolle man sich bei den „zigtausend Leuten, die den Jazzclub in 30 Jahren besucht haben, bedanken“.

Ein Unikat in der gesamten Umgebung

Im „Hopfen-Sack“ an der Kalkstraße, wo jeden Freitag ein Jazzkonzert geboten wird (mit Ausnahme von zwei Sommermonaten) war der Jazz-Club allerdings nicht immer zuhause. Zunächst war das „Schifferhaus“ Austragungsort der (zumeist) Dixieland- oder Swingabende. Am 9. Juni 1989 fand dort das erste Konzert statt.

„In den Sommerferien haben wir dort dann den Gewölbekeller ausgebaut, es folgte das zweite Konzert“, erinnert sich Helmut Schmidt, ebenfalls ein Mitbegründer. Dritter im Bunde war Ulrich Wagner. Als der Wirt des „Schifferhauses“ wechselte, suchte man eine neue Bleibe - und fand sie nach einer Interimsphase im „Hopfen-Sack“.

Europaweite Kontakte und viele Freundschaften

Viele Jazz-Bands aus dem In- und Ausland sind schon im Jazz-Club aufgetreten, oftmals handelt es sich um Amateure, aber auch Profis reisen an. „Wir haben europaweite Kontakte“, berichtet Manfred Mons. Viele Freundschaften zu anderen Musikern sind auch auf Reisen entstanden - in Dresden, Berlin, St. Petersburg, New Orleans.

Die Mitglieder des Mülheimer Jazz-Clubs sind häufig selber (Hobby)-Musiker und spielen in diversen Ensembles mit - unter anderem bei Jazzlight. Man beteiligt sich auch regelmäßig beim Jazzfestival im Schloß Broich und den Riverboat-Shuffles.

Förderung für junge Jazz-Musiker und Bands

Vor allem auch die Jugendarbeit liegt den Aktiven im Club am Herzen. „Wir wollen, dass unsere Musik weiterlebt, versuchen junge Leute für Dixieland und Swing zu gewinnen“, sagen sie. Sie fördern Nachwuchsbands und Big Bands in Mülheimer Schulen.

Etwas ganz Besonderes war das Projekt „Jazz at the College“ in 2011, 2013 und 2017. Insgesamt 6600 Schüler waren dabei. Die Dutch Swing College Band aus den Niederlanden unterstützte die Mülheimer. Sie wird auch dabei sein beim großen Fest am 29. Juni.

Musikalisches Programm und Attraktionen für Familien

Los geht das musikalische Programm um 15 Uhr mit der Big Band der Luisenschule, der Jugendband Jazzpresso sowie den Schülerbands zweier Essener Gymnasien. Ab 17 Uhr spielt Jazzlight, bevor um 18 Uhr das Hauptprogramm startet. Dann legen Die Papa Binnes Jazzband aus Berlin und die Dutch Swing College Band los.

Neben der Musik gibt es Attraktionen für Familien: So können alte LKW und neue Segelflugzeuge besichtigt werden und eine Hüpfburg ist aufgebaut. Auch Luftschiff Theo schwebt ab und zu vorbei.