Mülheim. Die Stadt setzt sich nach der Planierung im Sommer doch für eine legale Dirt-Bike-Strecke im Uhlenhorster Wald ein. Der Zeitplan ist sportlich.
Nun also doch: Die Stadt spricht sich für einen Wiederaufbau des Ende Juni planierten Bike-Parks am Großen Berg im Mülheimer Uhlenhorst aus. Wenngleich es noch viele Fragezeichen über die genaue Vorgehensweise gibt, drückt vor allem der in diesem Jahr neu gegründete Mountainbikeverein aufs Tempo.
„Wir hatten Ende November die Ehre, unser Thema Herrn Buchholz vorzustellen“, berichtet Max Reinartz, Vorsitzender der Trailriders Ruhr, von einer Videokonferenz mit dem Verein, dem Oberbürgermeister und der Verwaltung. In den Gesprächen, die auch Reinartz als sehr konstruktiv empfand, verständigten sich alle Parteien darauf, den Dirt-Bike-Spot wieder zu beleben. „Der Mülheimer Sportservice wurde mit einer öffentlich zugänglichen und legalen Strecke beauftragt“, berichtete nun der neue Sportdezernent David Lüngen im zuständigen Fachausschuss.
Naturschutzbeirat soll miteinbezogen werden
„Wir müssen jetzt verwaltungsintern die nächsten Schritte abstimmen, damit wir eine legale Nutzung hinbekommen“, schilderte Martina Ellerwald, Leiterin des Mülheimer Sportservice. Unter anderem geht es um eine Befreiung des Areals nach dem Bundesnaturschutzgesetz. „Wir werden auch den Naturschutzbeirat miteinbeziehen“, betonte Ellerwald.
Erstaunt war der eine oder andere im Ausschuss, als Lüngen den Zeitplan vorstellte. „Das Ziel ist recht sportlich, aber wir wollen bis Beginn der Osterferien das Ganze realisieren.“
Trailriders hoffen auf erste Ergebnisse bis Ostern 2022
Mit dieser zeitlichen Vorgabe richtet sich die Verwaltung nach den Vorstellungen der Trailriders. „Wir sind immer ein bisschen saisongebunden“, sagt deren Vorsitzender Max Reinartz, und führt aus: „Wir wollten das Signal an unsere Jugend im Verein senden, dass es doch eigentlich schön wäre, bis Ostern 2022 eine Lösung zu finden.“
Wo darf Biken stattfinden und wo nicht?
Der Bike-Park am Großen Berg in Speldorf ist für die Trailriders Ruhr das Leuchtturmprojekt. „Das wird einen Teil der Mountainbiker befrieden“, sagt der Vereinsvorsitzende Max Reinartz. Das Biken fände aber in der Fläche statt. Daher denken die Experten über den Uhlenhorst hinaus.„Es bleibt ein Thema: Wo darf es stattfinden und wo nicht?“, schildert Reinartz, und bittet: „Lasst uns ein Regelwerk aufsetzen, wo es erlaubt und wo es verboten sein wird.“Die Trailriders haben 20 Strecken herausgesucht, die sie als attraktiv erachten. Gleichzeitig möchten sie mit der Stadt aber auch Verbotszonen erarbeiten. „Das muss das nächste große Thema sein“, sagt Reinartz.
Noch möchte der Vereinsvorsitzende nicht in Euphorie ausbrechen. „Es gibt noch gewisse Zweifel, es haben aber alle den Willen bekundet“, freut sich Reinartz. Es hätten nun alle verstanden, „dass wir ganz normale Menschen sind und keine Rowdys, die Schneisen in die Wälder schlagen“. Die Interessen von Naturschutz und sportlicher Nutzung stünden gar nicht so konträr gegenüber wie manche glaubten.
Fertiges Konzept für den Großen Berg ist bereits ausgearbeitet
So sportlich der Zeitplan auch sein mag, die Trailriders sind vorbereitet. „Wir haben ein fertig ausgearbeitetes Vertragswerk, mit dem wir Rechte und Pflichten an dem Spot übernehmen würden“, erklärt Reinartz. Sein Verein macht damit gewissermaßen den ersten Schritt. „Es ist ein bisschen so, als würde der Mieter zur neuen Wohnung den Mietvertrag mitbringen.“ Auch Sponsoren habe der Club bereits an der Hand. Bei einem Videowettbewerb bewerben sich die Trailriders zudem aktuell um eine Förderung in Höhe von 1000 Euro.
Mit dem Mülheimer Sportservice sei bereits ein grobes Konzept für den Großen Berg ausgearbeitet worden. „Es wird nicht so viel anders werden als das, was vorher da war, manches wird aber sicherer“, verspricht der Vereinschef. Durch die Lage sieht Reinartz den Spot im Uhlenhorst als geeigneten Standort an. Alternativen hatte Dezernent David Lüngen im Sportausschuss ausgeschlossen.