Mülheim. Auch auf die IT im Mülheimer Rathaus gab es schon Hacker-Angriffe. Warum Mülheims Stadtverwaltung derzeit interessiert nach Witten blickt.

Der Hacker-Angriff auf die IT-Systeme der Stadtverwaltung Witten am Sonntag wird auch im Mülheimer Rathaus interessiert verfolgt. Die Ämter und der Bürgerservice in Witten sind derzeit lahm gelegt. Wie schützt sich die Mülheimer Verwaltung vor einem möglichen Hackerangriff?

„Auszuschließen ist so ein Angriff nicht“, sagt Mülheims Stadtsprecher Volker Wiebels. Man unternehme alles, damit das nicht geschehe, mehrere Mechanismen würden dabei ineinander greifen. „Unsere Firewall wird kontinuierlich an die neuesten Entwicklungen angepasst“, so der Stadtsprecher.

Ziel: Persönliche Daten von Einwohnern und Unternehmen schützen

„Die Hacker entwickeln sich ja auch ständig weiter, die IT-Sicherheit muss daher ständig angepasst werden.“ Mitarbeitende im IT-Bereich kümmerten sich im Mülheimer Rathaus um die Sicherheit der „hochsensiblen Daten“, so Wiebels. Die persönlichen Daten der über 172.000 Einwohner und die Steuer- und Geschäftsdaten der Unternehmen müssten streng geschützt werden.

Aber auch die Verwaltungs-Mitarbeitenden, die nicht direkt in der IT-Sicherheit arbeiten, würden regelmäßig aufgefordert, bei allen ankommenden E-Mails die Plausibilität zu überprüfen und etwa keine Anhänge vorschnell zu öffnen, so Volker Wiebels. Zum Beispiel, wenn eine Mail vorgeblich von einem Kollegen oder einer Kollegin kommt, aber die angegebene Rufnummer nicht stimmt. Dann sollte man misstrauisch werden.

Die Firewall hat in Mülheim bisher alle Hacker-Angriffe abwehren können

Volker Wiebels bestätigt, dass auch die Mülheimer Stadtverwaltung in der Vergangenheit bereits Hacker-Angriffen ausgesetzt war: „Die Firewall hat die Angriffe aber alle abwehren können. Wir hoffen, dass das so bleibt.“ Das heiße nun aber nicht, dass überhaupt nicht passieren könne, was gerade in Witten geschehen ist, das weiß auch der Mülheimer Stadtsprecher. Man schaue derzeit aber auch interessiert nach Witten, „um daraus zu lernen.“

Falls ein solcher Hacker-Angriff auf die Mülheimer Stadtverwaltung Erfolg habe, gibt es Notfallpläne. „Über die sprechen wir aber nicht öffentlich“, so Stadtsprecher Wiebels. Über die Ziele der Hacker vermutet Wiebels, dass sie vor allem wirtschaftlicher Natur sind, um an sensible Daten zu kommen, die man verwenden kann. „Da geht es um viel Geld.“