Velbert. Die Stadt Witten ist seit einigen Tagen durch einen Hacker komplett lahmgelegt. Wie die Stadt Velbert sich vor solchen Angriffen schützen will.
Die Stadt Witten ist nach einem Hackerangriff komplett offline, die Arbeit der Stadtverwaltung weitgehend lahmgelegt. Als Folge ist unter anderem die Stadtverwaltung derzeit weder per Email noch telefonisch zu erreichen. Der Bürgermeister der Stadt geht von einer sehr professionellen Gruppe als Urheber des Angriffs aus. Die Stadt Witten in mit ihren rund 95.000 Einwohnern ähnlich groß wie Velbert. Wie schützt sich die Schlossstadt vor einem solchen Angriff?
Laufende Aktualisierungen
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„Wir wissen momentan noch gar nicht, wie die Hacker in das System der Stadt Witten eingedrungen sind“, erklärt Stadtsprecher Hans Joachim Blißenbach. Wenn das klar sei, wolle die Stadt ihre Systeme natürlich auf die Sicherheit in diesem Bereich abklopfen. Die Systeme der Stadt würde natürlich, so der Sprecher weiter, laufend auf ihre Sicherheit hin aktualisiert. Insgesamt 22 Mitarbeiter hat die IT-Abteilung der Stadt. Es gibt darunter einen IT-Sicherheitsbeauftragten, der direkt dem Bürgermeister unterstellt ist. Die Sicherheitsbeauftragten der Städte tauschen sich auch über die Bedrohungslagen aus. Zudem gibt es regelmäßig „Schwachstellenanalysen“. Da versucht dann ein auswärtiges IT-Sicherheitsunternehmen sich in das Netzwerk der Stadt zu hacken und so die Schwachstellen aufzuzeigen. Allerdings, einen hundertprozentigen Schutz wird es nie geben, denn auch die Hacker lernen ja laufend dazu.
Genaue Dienstanweisungen
Außerdem gebe es genaue Dienstanweisungen, wie die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Stadt mit Mails und Co umgehen müssen. So sei die private Nutzung auf den Dienstrechnern untersagt. Beim Öffnen von Dateien gebe es, so Blißenbach, genaue Vorschriften. Und es gebe Filter, die unbekannte Absender mit Mailanhängen herausfischen. Diese Anhänge könnte dann nur mit ausdrücklicher Genehmigung geöffnet werden.
Landkreis gehackt
Erst im vergangenen Juli waren auch die Computersysteme der Landkreisverwaltung Anhalt-Bitterfeld gehackt worden. Nach Angaben des LKA in Sachsen-Anhalt wurde für die Wiederherstellung der Daten ein Lösegeld gefordert. Cyberangriffe auf Kommunalverwaltungen sind nach Ansicht des Deutschen Städte- und Gemeindebunds ein wiederkehrendes Problem. Eine hundertprozentige Sicherheit sei nicht herzustellen, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg dem MDR. „Einen richtig guten Angriff, den kann es überall geben“, sagte Landsberg.