Mülheim. Vodafone-Kunden in drei Mülheimer Häusern haben seit Wochen kein Kabel-TV, kein Telefon, kein Internet. Jetzt soll endlich gebaggert werden.

Als wäre ein Umzug nicht schon stressig genug… Monika Schröder und Mann sind vor zwei Wochen in eine moderne Wohnung an der Filchnerstraße 56 gezogen. Abends können sie zwar vor dem Fernseher die Beine hoch legen, doch der Bildschirm bleibt dunkel. Auch Internet und Telefon funktionieren nicht, zumindest nicht der Festnetzanschluss. Monika Schröder meldet sich per Handy - und klingt reichlich genervt.

Vodafone-Kunden an der Filchnerstraße 56-60 in Mülheim betroffen

Wie sie berichtet, sind auch etliche Nachbarn an der Filchnerstraße 56-60 vom Blackout betroffen, zumindest alle Vodafone-Kunden dort. „Mietparteien, die bei der Telekom sind, können gucken.“ Sie hätten sich seit ihrem Umzug dahinter geklemmt, dass die Technik wieder läuft, sagt die Mülheimerin. Bei der Vodafone-Hotline seien sie nach dem Stichwort „Störung“ mehrfach aus der Leitung gekickt wurden.

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Am 2. September, gegen Abend, fiel ihr dann ein junger Mann auf, der mit technischem Gerät die Wiese vor den Häusern abschritt. „Er sagte, er habe den Fehler gefunden. Doch bis jetzt ist nichts passiert.“ Dabei hätten sie 39,99 Euro Servicegebühr an Vodafone gezahlt, damit in der neuen Wohnung alles läuft.

„Lokale Störung in einem sehr kleinen Teil des Kabelnetzes“

Dass der Fehler gefunden wurde, bestätigt auf Anfrage auch Vodafone. Es gebe tatsächlich „eine lokale Störung in einem sehr kleinen Teil des Kabelnetzes in Mülheim an der Ruhr“, teilt ein Unternehmenssprecher mit. Ursache sei ein Schaden auf dem unterirdischen Kabelstrang, über den die Kunden an der Filchnerstraße 56-60 an das Vodafone-Netz angeschlossen sind.

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Betroffen seien genau 13 Mietparteien, „die vorübergehend kein Kabel-TV empfangen, nicht im Internet surfen und auch nicht im Festnetz telefonieren können“. Um die Störung zu beheben, muss laut Vodafone eine unterirdische Zufuhrstrecke erneuert und ein defektes Bauteil ausgetauscht werden. Mit anderen Worten: An der Filchnerstraße muss jetzt gebuddelt werden.

Wochenlange Baugruben will Vodafone vermeiden

Tiefbauarbeiten seien „zwingend erforderlich“, heißt es, würden aber schon intensiv vorbereitet und könnten jetzt zügig ausgeführt werden. „Dadurch werden tage- und wochenlange Baugruben vermieden.“ Der Hauseigentümer, das städtische Wohnungsunternehmen SWB, habe die Bauarbeiten just am 6. September genehmigt.

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Monika Schröder und ihr Mann sind alteingesessene SWB-Mieter, „seit 47 Jahren“. Vor ihrem Umzug wohnten sie lange Jahre in der Filchnerstraße 1. Doch die Gebäude dort wurden leer gezogen - SWB will das gesamte Quartier am Eichbaum grundlegend sanieren, plant dort eine dreistellige Millionen-Investition.

SWB-Sprecherin Christina Heine bestätigt, dass das Wohnungsunternehmen die Tiefbauarbeiten für die Kabelreparatur genehmigt habe. Vodafone habe die Servicefirma Tele-Union beauftragt. Über die Dauer der Arbeiten sei SWB aber nicht informiert.

Eichbaumsiedlung im Umbau

In der Eichbaumsiedlung in Heißen, zwischen Kleiststraße und Filchnerstraße, besitzt SWB nach eigenen Angaben mehr als 550 Wohnungen.

Das gesamte Quartier wird seit 2018 aufwändig modernisiert, teilweise baut die Wohnungsgesellschaft auch neu. Entstehen soll ein zeitgemäßer Wohnungsmix für alle Generationen.

An der Filchnerstraße wurden zwölf SWB-Häuser mit insgesamt 96 Wohnungen leer gezogen, um die Gebäude zu sanieren und Grundrisse zu verändern.

Bei Vodafone heißt es: „Unser Dienstleister wird diesen Auftrag sehr zeitnah umsetzen.“ Bis dahin bitte man die 13 betroffenen Kunden noch um etwas Geduld „und um Entschuldigung für ihre vorübergehenden Unannehmlichkeiten“.