Mülheim. 2019 gab es in Mülheim 28 Fälle von Infektionen mit Rotaviren, 2020 hat sich die Zahl mehr als halbiert. Was sind die Gründe für den Rückgang?
Die Masken- und Abstands-Regeln in Pandemie-Zeiten zeigen positive Nebenwirkungen: Das hochansteckende Rotavirus, das für schwere Durchfallerkrankungen bei Säuglingen und Kindern sorgen kann, ist in der Ruhrstadt auf dem Rückzug.
Verglichen mit den Infektionszahlen von 2019 sind die Erkrankungen im vergangenen Jahr 2020 laut Robert-Koch-Institut um 53,6 Prozent gesunken. Die Einhaltung der Hygieneregeln aufgrund der Coronapandemie wirkt sich positiv aus, deutet Michael Lobscheid von der Krankenkasse IKK classic die Zahlen des RKI: „Wurden 2019 noch 28 Fälle in Mülheim gemeldet, so waren es 2020 lediglich 13.“
Krankenkasse rät dazu, Säuglinge und Kleinkinder gegen Rotaviren impfen zu lassen
Das Rotavirus ist die weltweit häufigste Ursache für schwere Durchfallerkrankungen bei Säuglingen und Kindern. Es ist hochansteckend und wird leicht übertragen. Durch den starken Durchfall verlieren die Patienten viel Flüssigkeit, was besonders für Säuglinge und Kleinkinder lebensbedrohlich sein kann. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch Schmierinfektion.
Hat eine Infektion stattgefunden, setzt nach ungefähr drei Tagen Durchfall ein, der innerhalb weniger Stunden immer schlimmer wird. Oftmals kommen Übelkeit, Erbrechen, starke Magenschmerzen oder Fieber hinzu. Medikamente gegen das Virus gibt es nicht.
Auch hier rät Lobscheid „den Eltern dringend, die Schluck-Impfung gegen Rotaviren für Säuglinge und Kleinkinder wahrzunehmen, deren Kosten von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden“.