Mülheim. Zwei Dezernenten-Stellen sind in Mülheims Rathaus zu vergeben. Die mitregierenden Grünen bringen eine Frau aus den eigenen Reihen ins Gespräch.
Mülheims Grüne positionieren sich für die anstehende Personalentscheidung, wer im Rathaus die beiden ausgeschriebenen Dezernenten-Stellen besetzen soll. Eine Kandidatin kommt aus den Reihen der eigenen Ratsfraktion.
Die Bewerbungsfrist für die Stellen ist am Dienstag erst abgelaufen, die Verwaltung bereitet die Unterlagen gerade erst für die Politik auf und schweigt gar zur Zahl der eingegangenen Bewerbungen. Doch offenbar hat die schwarz-grüne Ratsmehrheit sich zumindest für die Besetzung der Spitzenposition im neuen Dezernat für Soziales, Gesundheit und Kultur schon auf eine Personalie verständigt: Aus der grünen Ratsfraktion hat sich Dr. Daniela Grobe, Kulturausschussvorsitzende und langjährige Spitzenbeamtin des Landes NRW, beworben.
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Grünen-Fraktionschef: Grobe bringt Erfahrung und Kompetenz mit
„Wir freuen uns, dass sie ihre Erfahrung und Kompetenz einbringt und bereit wäre, den Schritt von Düsseldorf nach Mülheim zu machen“, sagte Fraktionssprecher Tim Giesbert am Donnerstag. Die Fraktion wolle den anderen Bewerbungen zwar nicht vorgreifen, aber doch seine eigene Kandidatin präsentieren. „Ihre Bewerbung hat bei uns eine sehr große Sympathie ausgelöst“, deutete Giesbert auch an, dass natürlich Gespräche zur Bewerbung Grobes mit der Union stattgefunden haben dürften. Die Wahl Grobes dürfte damit ausgemachte Sache sein, sonst wären die Grünen mit der Personalie sicher nicht an die Öffentlichkeit gegangen.
Grobe blickt auf bald 25 Jahre Verwaltungserfahrung in Landesministerien zurück. In wechselnden Positionen, seit über 20 Jahren in leitender Funktion, hat sie das Land auch gegenüber Bund und EU vertreten. Aktuell ist sie im Bauministerium unter Ministerin Ina Scharrenbach im Rang einer Ministerialrätin Leiterin des Referates „Zukunftsraum Land, Förderung dörflicher Strukturen, Industriekultur“.
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CDU-Mann Hendriks weist Gerüchte um eigene Bewerbung entschieden zurück
„Durch Regierungswechsel, Umstrukturierungen, Versetzungen und Beförderungen ergab sich im Laufe der Zeit ein breites Netzwerk, das sich in Zukunft für Mülheim fruchtbar auswirken könnte“, sind die Grünen sicher. Das sieht Grobe selbst auch so: „Ich kann einiges mitbringen, was auch in Mülheim Früchte tragen kann. Die 57-Jährige lebt seit 2007 mit ihrer Lebenspartnerin in der Papenbuschsiedlung. Sie ist geboren in Lünen und aufgewachsen in Hamm und Werne.
Das Gerücht, CDU-Ratsfraktionsmitglied Heiko Hendriks könnte die zweite Dezernentenstelle für Schule, Jugend und Sport besetzen, wies dieser am Donnerstag entschieden zurück: „Ich hatte nie vor, mich zu bewerben, und habe mich nicht beworben. Ich will wieder für den Landtag kandidieren.“