Mülheim. Nach der Verunreinigung des Trinkwassers für Mülheim, Oberhausen, Bottrop und Ratingen ist die Entscheidung gefallen, wie es weitergeht.
Nach dem Fund von E-Coli-Bakterien bei einer Routine-Kontrolle im Wasserwerk in Mülheim-Styrum hat das Mülheimer Gesundheitsamt am Dienstag Entwarnung gegeben.
Alle weiteren Proben des Trinkwassers aus dem Wasserwerk Mülheim-Styrum der Rheinisch-Westfälischen Wasserwerksgesellschaft (RWW) hätten keine Verunreinigung durch E-Coli-Bakterien ergeben, teilte das Mülheimer Gesundheitsamt als zuständige Behörde mit.
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Gesundheitsamt Mülheim: „Die Analyseergebnisse sind allesamt unauffällig“
Die RWW hatte nach Abstimmung mit den Gesundheitsämtern betroffener Städte noch am späten Samstagabend eine weitere Probe genommen, bevor Chlor eingesetzt worden war. Anschließend, im Verlaufe des Sonntags und Montags, seien nochmals Proben genommen worden, um den positiven Befund auf E-Coli-Bakterien zu überprüfen – laut Mitteilung des Mülheimer Gesundheitsamtes verteilt über das Versorgungsgebiet, das sich über Mülheim, Oberhausen, Bottrop und Ratingen (über den Wasserbehälter Hösel) erstreckt.
„Die jetzt vorliegenden Analyseergebnisse sind allesamt unauffällig und weisen keinerlei bakterielle Verunreinigung auf“, hieß es am Dienstagnachmittag. Die Nachproben hätten das erste Kontrollergebnis nicht bestätigt.
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RWW soll Chlor-Dosierung jetzt „sukzessive und behutsam reduzieren“
In ihrer Mitteilung spielte die Stadtverwaltung Mülheim die Aufregung der vergangenen Tage herunter, die am späten Samstagabend die Alarmierung der Bevölkerung ausgelöst hatte: Eine einzige Stichprobe an einem der beiden Trinkwasserbehälter im Wasserwerk sei zuvor auffällig gewesen. Als Vorsichtsmaßnahme habe das Gesundheitsamt Bürger aufgefordert, Trinkwasser aus den Leitungen abzukochen; RWW hatte eine Chlorung nach Trinkwasserverordnung in Gang gesetzt.
„Auf Basis der jetzt vorliegenden Ergebnisse“ empfiehlt das Mülheimer Gesundheitsamt der Wasserversorgerin RWW, die Chlor-Dosierung des Trinkwassers „sukzessive und behutsam zu reduzieren“. Dieser Prozess soll mit einer umfangreichen Messreihe begleitet werden, um die einwandfreie Qualität des Trinkwassers zu überwachen. „Sollten alle weiteren Ergebnisse unauffällig sein, kann auf die Chlor-Dosierung zum Wochenende verzichtet werden“, hieß es. RWW prüfe weiter, wie es zu der Auffälligkeit der Probe habe kommen können.
Über das Wasserwerk in Styrum versorgt RWW hunderttausende Menschen in Mülheim sowie Teilen von Oberhausen, Bottrop und Ratingen mit Trinkwasser.
Nach Naturbad-Schließung: Stadt Mülheim verfolgt keine etwaigen Regressansprüche
Die Chlorung des Trinkwassers hatte dazu geführt, dass das Naturbad in Styrum geschlossen werden musste, weil die Anlage dort nicht mit Chlor harmonisiert.
Dass die Stadt gegen die Wasserversorgerin RWW Schadenersatzansprüche geltend machen könnte, schloss Stadtsprecher Wiebels am Montagmittag aus. „Wenn überhaupt, waren wir es selbst schuld. Das werden wir intern klären müssen.“ Der Mülheimer Sportservice arbeite am Thema. Noch ist unklar, wann das Naturbad wieder öffnen kann und welcher Schaden dort womöglich entstanden ist.