Mülheim. Die Mülheimer Hausärzte starten mit dem Impfen. Rund 20 Impfdosen pro Woche bekommt jede der 80 Praxen. Astrazeneca kann dazu geordert werden.
Die Mülheimer Hausärzte starten am Mittwoch mit den Impfungen. Je drei bis vier Biontech-Fläschchen, also zwischen 18 und 24 Impfdosen, soll jede Praxis erhalten. Ganz fix ist diese Zahl noch nicht, sie hängt davon ab, wie viele der insgesamt über 80 Mülheimer Hausarztpraxen impfen. Zu rechnen ist aber mit mindestens 1600 zusätzlichen Impfdosen, die in Mülheim von den Ärzten gespritzt werden können. Die nächste Lieferung trifft kommenden Montag ein, wöchentlich sollen die Hausärzte nun mit Biontech versorgt werden.
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„Ich gehe davon aus, dass alle Hausärzte mitmachen“, sagt Dr. Stephan von Lackum, selbst Hausarzt und Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung in Mülheim. Die genaue Zahl, wie viele Impfdosen nach Mülheim gehen, kann er nicht nennen, auch die Stadt kennt sie nicht.
Impfen bei Mülheimer Hausärzten: Unterschiedliche Lieferungen
„Wir mussten 50 Impfdosen auf das Rezept schreiben“, sagt Uwe Brock, Vorsitzender der Ärztekammer in Mülheim. Ihm und seinen drei Kollegen der Hausärzte im Ruhrquartier seien 13 Biontech-Fläschchen anvisiert worden. Aus jedem Fläschchen können sechs Impfdosen, gegebenenfalls sogar sieben gezogen werden: Mindestens 78 Impfungen lassen sich somit aus den 13 Rationen gewinnen.
Allerdings waren die Vakzine am Dienstagnachmittag noch nicht eingetroffen, obwohl sie bereits um 8 Uhr hätten geliefert werden sollen. Brock und seine Kollegen mussten Patienten, die bereits für Dienstagvormittag Termine vereinbart hatten, erst einmal wieder nach Hause schicken.
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Aufwändige individuelle Terminvergabe und Priorisierung der Impfungen
Mit einem 14-tägigen Vorlauf hatte die Praxis Anmeldungen von Patienten gesammelt, hat sie priorisiert und Termine ausgemacht. Sehr aufwändig sei das, sagt neben Uwe Brock auch Stephan von Lackum, dessen Praxis bis zu 100 Mails am Tag zum Thema Impfen oder Testen erhalte. „Wir können kaum noch Medizin machen“, so von Lackum.
Neben den Biontech-Lieferungen, die nun an die Hausärzte gestartet sind, bietet die Stadt den Ärzten zudem über 2500 Astrazeneca-Vakzine an, sagt Feuerwehrchef Sven Werner. Sie stammen aus dem Zusatzkontingent, das der Bund für Über-60-Jährige zur Verfügung gestellt hatte. Über 25 Mülheimer Ärzte – so der Stand am Dienstagnachmittag – greifen darauf zurück. Sie können den Impfstoff an ihre Patienten über 60 verimpfen.
Reihenfolge nach vorgegebenen Prioritäten
Bei der Reihenfolge richten sich die Hausärzte nach den vorgegebenen Prioritätsgruppen. So impft beispielsweise der Hausarzt Dr. Markus Becker zunächst neue Bewohner und noch nicht immunisierte Mitarbeitende in der Senioreneinrichtung Bonifatius. „Außerdem haben wir eine Liste mit bedürftigen Patienten, die wir dann abarbeiten.“ Auch Uwe Brock und seine Kollegen richten sich nach ihrer Liste, werden zudem am Wochenende bettlägerigen Patienten Hausbesuche abstatten.