Mülheim. Viele Mülheimer hoffen auf den Sommerurlaub und setzen dabei auf Reisemobile. Aber auch Reisen nach Südeuropa sind gefragt. Was Experten raten.
Die Reiselust ist nach den vielen Monaten der Corona-Pandemie auch bei den Mülheimern groß. Weil hie und da noch immer eine große Unsicherheit bezüglich der Flugreisen herrscht, profitiert vor allem die Reisemobilbranche.
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„Unsere Vermietung ist bis Oktober total ausgeschöpft“, berichtet Gökhan Sönmez, Verkaufsleiter bei RS-Reisemobile auf der Kölner Straße. „Weil die Leute nicht wegfliegen können, sind sie auf das mobile Reisen umgestiegen“, erklärt Sönmez. Um in den Sommerferien noch Kapazitäten für Kurzentschlossene anbieten zu können, hat das Unternehmen seine Flotte für die Vermietung von 40 auf 80 Fahrzeuge aufgestockt. „Die meisten tendieren allerdings zum Kauf“, berichtet der Verkaufsleiter.
Deutsche Campingplätze geschlossen – Luxemburg ist Geheimtipp für Camper
Da die deutschen Campingplätze noch geschlossen haben, sei unter anderem Luxemburg ein Geheimtipp geworden. „Aber mit einem Camper sind Sie ja autark, haben Strom dabei und können sich Ihre eigenen Hygieneregeln auferlegen“, setzt auch Michael Zytniak, Inhaber des Saarner Check-in-Centers, auf den Geheimtipp Camping. „Wir haben in den letzten drei bis vier Wochen einige Anfragen vermittelt. Die meisten wissen ja gar nicht, dass man so etwas auch im Reisebüro buchen kann“, so Zytniak.
Grundsätzlich sei die Nachfrage nach Urlaub im Moment „brutal hoch“. Nicht zuletzt seit am Freitag die Reisewarnung für Mallorca und die Balearen aufgehoben wurde, „steht das Telefon nicht mehr still“.
Mülheimer Reisebüro: Fernreisen bleiben unerfüllter Traum
„Die Leute möchten einfach wieder raus und etwas sehen“, sagt auch Susanne Kammer vom Reisebüro Palmingo auf der Aktienstraße. Michael Zytniak ergänzt: „Man merkt den Kunden an, dass die Situation Kräfte gekostet hat. Der ein oder andere hat beinahe Sehnsucht nach Urlaub.“
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Manche Fernreisen werden allerdings noch lange ein unerfüllter Traum bleiben. „Die haben ja alle Angst vor uns Europäern“, sagt Zytniak. Nachgefragt werden insbesondere Reisen nach Griechenland. „Das ist fast schon wieder auf Normalniveau, weil dort die Inzidenzen sehr niedrig sind“, so der Saarner Reisefachmann.
Neben Spanien oder Portugal sind auch Deutschland-Reisen gefragt. Allerdings ist die Verfügbarkeit gering, weil viele Urlaube vom vergangenen auf dieses Jahr übertragen wurden. „Die Nachfrage ist so viel höher als das Angebot. Jetzt noch für den Sommer etwas zum Normalpreis zu bekommen, ist fast schon schwierig“, sagt Zytniak.
Flex-Tarife nutzen und jetzt Sommerurlaub planen
Reisewarnung für Balearen aufgehoben
Ab dem 14. März hat das Auswärtige Amt die Reisewarnung für Mallorca, Menorca, Ibiza und Formentera aufgehoben. Aktuell beträgt die Inzidenz auf den Balearen nur noch 21,28.
Reiserückkehrer müssen ab sofort in Deutschland nicht mehr in Quarantäne und keinen Corona-Test vorlegen. Die Bundesregierung und das Robert-Koch-Institut prüfen die Situation aber regelmäßig.
Dass die Unsicherheit bei vielen Kunden nach wie vor groß ist, können freilich auch die Urlaubsexperten verstehen. Susanne Kammer rät zu sogenannten Flex-Tarifen. „Die wirken sich positiv aus, weil der Kunde kein Risiko hat“, sagt Kammer. 14 oder 21 Tage vor dem Beginn der Reise ist eine kostenfreie Stornierung möglich. „Diejenigen, die schon aus einem Urlaub zurückkommen, zeigen sich sehr zufrieden und wir können diese Eindrücke dann direkt an andere Kunden weitergeben“, freut sich die Inhaberin des Winkhausener Reisebüros.
Michael Zytniak rät, den Sommerurlaub auf jeden Fall jetzt schon in Angriff zu nehmen. Schon aus rein logistischen Gesichtspunkten. „Und für die Unsicherheiten gibt es doch die Profis, die die Kunden informieren können.“ Seiner Meinung nach seien die Hygienekonzepte an Flughäfen und in Hotels „so ausgereift und so gut“.