Mülheim. Die Recke-Stiftung übernimmt den evangelischen Kindergarten Arche an der Kluse. Dieser soll in die neu geplante Kita in Raadt integriert werden.

Nach der Kita Sonnenblume und der Kita am Muhrenkamp wechselt mit der „Arche“ nun auch der letzte Kindergarten der Vereinten Evangelischen Kirchengemeinde (VEK) in die Trägerschaft der Graf Recke Stiftung. Aktuell liege der Wechsel zum 1. August 2021 noch zur Genehmigung beim Landesministerium, so Roelf Bleeker, Sprecher der Stiftung.

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Aktuell besuchen 44 Kinder im Alter von zwei Jahren bis zum Schulanfang die Kita Arche an der Kluse und werden dort in zwei Gruppen betreut. Seit Mai 2009 ist diese als Reggio-orientierte Einrichtung anerkannt und zertifiziert. Reggio-Pädagogik ist eine Philosophie, hinter der ein ganzheitliches Bild vom Kind steht. Diese soll auch in neuer Trägerschaft weitergeführt werden, sagt Roelf Bleeker. Beide Partner, Graf Recke Stiftung und VEK, wollen zudem ein gemeinsam konzipiertes religionspädagogisches Konzept umsetzen.

Kita Arche soll in Neubauprojekt eingebunden werden

Die Übernahme der Kita Arche steht im engen Zusammenhang zu einem gemeinsamen Projekt der VEK, der Graf Recke Stiftung und dem Mülheimer Wohnungsbau (MWB) an der Parsevalstraße 42 in Raadt. Auf dem Gelände der ehemaligen evangelischen Christuskirche sollen „in Absprache mit dem Jugendamt der Stadt eine zweigeschossige inklusive Kita mit Aufzug für vier Gruppen sowie Räumlichkeiten für ein Familienzentrum entstehen“, so Bleeker. Einen genauen Namen gebe es für die neu geplante Kita noch nicht.

Auf dem Gelände der ehemaligen Christuskirche soll eine neue Kindertagesstätte in Trägerschaft der Graf Recke Stiftung gebaut werden.
Auf dem Gelände der ehemaligen Christuskirche soll eine neue Kindertagesstätte in Trägerschaft der Graf Recke Stiftung gebaut werden. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Kinder im Alter von vier Monaten bis sechs Jahren können dann an der Parsevalstraße in vier Gruppen unter der Leitung der zum Zeitpunkt der Fertigstellung integrierten Kita Arche im Verbund betreut werden. „Die Kita Arche bleibt aber an ihrem jetzigen Standort an der Kluse bestehen“, versichert Bleeker. Ziel des Verbunds sei die Betreuung und spezifische Förderung für Kinder bis sechs Jahren mit Beeinträchtigungen.

Neue Einrichtung geht frühestens zum Kita-Jahr 2023/24 in Betrieb

Das pädagogische „Reggio-Konzept“ der Kita Arche soll auf den neuen Verbund erweitert und qualifiziert werden. „Parallel dazu prüfen Träger und Jugendamt den Standort auch für dessen Eignung als Wohnort für junge Menschen.“

Der aktuelle Projektplan gehe von einem Baubeginn im September 2021 und einer Fertigstellung im Jahr 2023 aus, so dass die Einrichtung frühestens zum Kindergartenjahr 2023/24 in den Betrieb gehen kann.

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Eltern in Sorge: Kann der christliche Gedanke beim Trägerwechsel erhalten bleiben?

Stiftung betreibt zehn Kitas in NRW

Die Graf-Recke-Kindertagesstätten gGmbH ist eine Tochtergesellschaft der Graf Recke Stiftung, einer diakonischen Einrichtung mit Sitz in Düsseldorf. Die gemeinnützige Gesellschaft betreibt aktuell zehn Kindertageseinrichtungen in Mülheim, Düsseldorf, Ratingen, Moers und Haan.

In Mülheim wechselten bereits die KitaSonnenblume an der Heißener August-Schmidt-Straße im Jahr 2015 und die KitaMuhrenkamp im Jahr 2017 von der Vereinten Evangelischen Kirchengemeinde in die Trägerschaft der Graf Recke Stiftung.

„Als wir Ende Februar das erste Mal von den Plänen in der Zeitung gelesen haben, waren wir zunächst besorgt“, sagt Sabrina Vetter. Ihre Tochter besucht aktuell die Kita Arche, der jüngere Bruder wird ab diesem Sommer dort eingewöhnt. „Wir haben uns gefragt, ob der christliche Gedanke zur Nächstenliebe bei einem Trägerwechsel erhalten bleiben kann“, sagt sie. Denn die Arche sei eine kleine, familiäre Einrichtung mit besonderem Konzept und besonderer Seele. „Die Erzieher machen einen unfassbar guten Job und die Anbindung zur Kirche ist eine große Stütze.“

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Mittlerweile haben sich ihre Sorgen aufgelöst, meint Sabrina Vetter. Denn auf einer Infoveranstaltung wurden viele Fragen der Eltern beantwortet, wurde klargestellt, dass Mitarbeiter, Räume und Konzept übernommen werden. „Seitdem sind wir entspannter. Ich denke, die meisten blicken dem Wechsel nun positiv entgegen“, sagt Sabrina Vetter.