Mülheim. Eine Mülheimer Seniorin (80) wurde von Tricktätern per Schockanruf unter Druck gesetzt. Aus Sorge um ihr Kind übergab die die Frau ihr Gespartes.

In großer Sorge um ihre Tochter hat sich eine Mülheimer Seniorin (80) von Tricktätern schwer unter Druck setzen lassen und einen hohen Geldbetrag ausgehändigt. „Mutti, ich habe jemanden tot gefahren, bin verletzt und soll gleich ins Gefängnis gebracht werden“, diesen Schock-Anruf bekam eine 80-jährige Mülheimerin am Freitagmittag gegen 13 Uhr.

Die weinende angebliche Tochter war kaum zu verstehen, aber ein angebliche Polizist namens „Herr Reuter“ bestätigte, dass nur eine hohe Kaution die Haft der Tochter verhindern könne. Die Frau machte sich sofort aus dem Bereich Paul-Esser-Straße/Kaiserstraße auf den Weg zur Sparkasse.

Drei gegen eine 80-Jährige: Falsche Tochter, falscher Polizist und falscher Rechtsanwalt

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Möglicherweise beobachteten Komplizen die Seniorin auf ihrem Weg in die Innenstadt, so hofft die Polizei. Weitere Telefonate folgten, in der die Seniorin aufgefordert wurde, mit dem Geld zur Kaiserstraße zu gehen, um es dort einem angeblichen Rechtsanwalt zu übergeben. Vermutlich zwischen 14 und 15 Uhr lief die Frau die Kaiserstraße hoch bis zur Höhe der Hausnummer 102, gegenüber dem Hallenbad Süd und der Haltestelle.

Die Polizei warnt: Legen Sie bei Schockanrufen sofort auf!

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Dort übergab sie einem jungen Mann das Geld. Der Unbekannte soll etwa 170 cm groß sein und kurze schwarze Haare haben. Er sprach akzentfrei Deutsch. Die Polizei hofft auf Beobachtungen aufmerksamer Bürger oder Anwohner. Möglicherweise befanden sich weitere Komplizen mit einem Wagen in der Nähe, um nach der Tat fliehen zu können. Zeugen können sich melden unter der zentralen Rufnummer der Polizei: 0201-829-0.

Die Polizei warnt vor allem Senioren dringend vor solchen sehr gut geschulten Tricktätern und rät: Legen Sie bei einem solchen Schockanruf unbedingt sofort auf. Rufen Sie Ihre Kinder selbst an oder eine vertraute Person. Oder gleich die Polizei.