Mülheim. Gut 1000 von der IHK befragte Unternehmen schöpfen überwiegend Hoffnung auf 2021. In Mülheim rechnen einige jedoch mit sinkender Beschäftigung.

Verhalten optimistisch zeigen sich Mülheimer Dienstleister und Einzelhändler zum Jahresbeginn. Das verrät der aktuelle Konjunkturbericht der IHK Essen, bei dem rund 1000 Unternehmen in Mülheim, Essen und Oberhausen befragt wurden. Nach einem negativen Klima im Herbst beurteilen nun mehr Mülheimer Unternehmen die Geschäftslage als positiv und zeigen wieder mehr Bereitschaft zu investieren. Einen Dämpfer gibt es dennoch.

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Mülheimer Unternehmen rechnen eher mit sinkender Beschäftigung

Und der liegt offenbar in der Möglichkeit, mehr Personal einzustellen. Gerade einmal 1,8 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass sie künftig mehr Menschen einstellen werden. In Oberhausen und Essen wird dies deutlich optimistischer betrachtet, hier rechnet jeder fünfte Befragte inzwischen sogar wieder mit wachsender Beschäftigung.

Und auch in der Ruhrstadt hatte man die Lage im Herbst 2020 noch deutlich positiver gesehen (10%). Immerhin glauben aktuell mehr Mülheimer Unternehmen als zuvor (73,2 gegenüber 65%) an gleichbleibende Beschäftigungszahlen.

Im Handel herrscht weiterhin ein zweigeteiltes Bild

Der Blick in die Branchen mag hingegen überraschen: Während der Handel deutlich (85%) von einer gleichbleibenden Beschäftigung ausgeht, scheint die Industrie eher einen Rückgang (22,1 %) zu befürchten. Deutlich weniger Industriebetriebe hingegen glauben an steigende Beschäftigung (14,7%), obwohl auch diese ihre Geschäftslage inzwischen ähnlich gut einschätzen wie noch vor der Corona-Krise.

Im Handel zeigt sich weiterhin ein zweigeteiltes Bild in der Perspektive, so die IHK: Weite Teile des stationären Handels stünden unter Druck. Die Kauflaune sei am Boden. Die Entwicklung werde im Kern davon beeinflusst, wie stark die Betriebe von den Corona-Restriktionen betroffen sind, oder ob das Geschäftsmodell digital ausgerichtet sei, fasst IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Gerald Püchel zusammen.

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IHK sieht in der Region noch keinen überzeugenden Aufwärtstrend

Ebenso geteilt ist die Perspektive der Dienstleister: Während Gastronomie, Reise- und Veranstaltungswirtschaft oder personennahe Dienstleister stark unter den Einschränkungen leiden, sind die IT-Dienstleister im Höhenflug.

Noch sieht die IHK in der Meo-Region keinen überzeugenden Aufwärtstrend: 26 Prozent der befragten Unternehmen in der Region Mülheim, Essen, Oberhausen (MEO) erwarten eine Verbesserung der Situation, ein ebenso großer Anteil aber befürchte auch eine Verschlechterung: „Die Corona-Pandemie hat einen Großteil der Unternehmen noch fest im Griff. Die fehlende Planungssicherheit belastet die Aussichten auf die kommenden Monate.“

Alle Daten des Konjunkturberichts „Ruhrlage“: www.essen.ihk24.de.