Mülheim. Über 30 Prozent der mit Astrazeneca Geimpften klagt in Mülheim über Nebenwirkungen. Manche Ärzte und Pflegedienste verweigern nun die Impfung.
Nachdem am Montag die ersten Mülheimer mit Astrazeneca gegen das Coronavirus geimpft wurden, klagen rund 30 bis 40 Prozent über Nebenwirkungen. Das sagt Stephan von Lackum, Mülheimer Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung, auf Nachfrage. Nun haben einige Ärzte und Pflegedienste mitgeteilt, nicht mit Astrazeneca geimpft werden zu wollen.
Impfung mit Astrazeneca: „Betriebliche Einschränkungen“ bei Mülheimer Pflegediensten
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„Die Nebenwirkungen reichen von Armschmerzen bis zu Fieber“, sagt von Lackum. Am Dienstag, also einen Tag nach Impfung von 380 Pflege- und Rettungsdienstmitarbeitern im Mülheimer Impfzentrum, sei es bei den Pflegediensten zu „betrieblichen Einschränkungen“ gekommen. Am Mittwoch habe sich die Situation aber bereits wieder normalisiert. „Für uns sind diese Rückmeldungen wichtig, damit wir organisatorisch die Impfungen entzerren“, sagt von Lackum. Heißt: Aus einem Pflege- oder Rettungsdienst sollten nicht alle Mitarbeiter gleichzeitig geimpft werden.
Die Meldungen über die Nebenwirkungen, auch aus anderen Städten, haben allerdings für Zurückhaltung gesorgt: Etwa fünf Prozent der Ärzte und Pflegedienstmitarbeiter, die demnächst mit der Impfung an der Reihe wären, hätten ihre Termine abgesagt. Sie wollten nur mit Biontech geimpft werden. Das Mittel ist allerdings derzeit nur für über 65-Jährige vorgesehen. „Einige wollen lieber warten, bis mehr Biontech-Impfstoff verfügbar ist, als sich jetzt mit Astrazeneca impfen zu lassen“, so von Lackum.
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6314 Mülheimer haben bislang Erstimpfung erhalten
Bislang haben, Stand Mittwochabend, 6314 Mülheimer die Erstimpfung erhalten. Die Zahlen der Zweitimpfung will die Stadt nicht kommunizieren, um nicht für Verwirrung zu sorgen, sagt Sprecher Volker Wiebels. Denn während Biontech nach drei Wochen nachgeimpft wird, vergehen bei Astrazeneca neun Wochen bis zur zweiten Spritze.