Mülheim. Gut 900 Mülheimer sind in der ersten Woche im Impfzentrum gegen Corona immunisiert worden. Für übrig gebliebene Impfdosen gibt es eine B-Liste.

Die 84-jährige Christel Peitsch war die erste, rund 900 Mülheimer sind ihr gefolgt: Seit Dienstag ist das Impfzentrum auf dem ehemaligen Tengelmann-Areal in Speldorf in Betrieb. Allerdings können die Kapazitäten noch nicht ausgeschöpft werden, weil es weiterhin an Impfstoff mangelt.

838 reguläre Termine waren vergeben worden, lediglich zwei Personen hielten ihren Termin nicht ein, sagt Stephan von Lackum, Mülheimer Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung und leitender Impfarzt im Impfzentrum. „Wir haben zusätzlich täglich 15 bis 17 Impfungen an Menschen vergeben, die auf der Prioritätenliste stehen.“

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Diese Prioritäten- oder auch B-Liste ist Anfang des Jahres entstanden, um übrig gebliebene Impfungen nicht wegschmeißen zu müssen. Denn oft lassen sich aus den Impfrationen nicht nur sechs, sondern sogar sieben Dosen ziehen. Krankenhäuser, Pflege-, Palliativ- und Rettungsdienste waren aufgerufen worden, Personen zu benennen, die zwar zur ersten Impfgruppe gehören, aber bislang noch nicht an der Reihe wären. Sie haben so die Möglichkeit aufzurücken. Die Liste werde amtlich geführt und ständig aktualisiert.

Wie viele Menschen bislang immunisiert worden sind, kann die Stadt auf Nachfrage am Sonntag nicht sagen. Aber alle Seniorenheime, so Stephan von Lackum, haben mittlerweile die erste Impfung bekommen, viele auch bereits die zweite. In Mülheimer Alteneinrichtungen leben rund 4000 Menschen, hinzu kommt das Pflegepersonal. Auch die Krankenhäuser seien soweit „durch“ mit den Impfungen der Mitarbeitenden, die zur ersten Impfgruppe gehören.

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380 Sonderkontingente von Astrazeneca werden Montag geimpft

Am Montag wird das Mülheimer Impfzentrum zum ersten Mal voll ausgelastet in Betrieb gehen: Auf drei Impfstraßen werden 380 Sonderkontingente von Astrazeneca an Mitarbeitende von Pflege- und Rettungsdiensten geimpft. Für die über 80-Jährigen sind aufgrund des Mangels am Biontech/Pfizer-Impfstoff dienstags bis samstags lediglich zwei Impfstraßen sechs Stunden in Betrieb.

„Wir hoffen, dass wir im März täglich zwölf Stunden impfen können“, sagt von Lackum mit Blick auf die angekündigten größeren Impfstofflieferungen. Bis zu 500 Impfungen täglich (inklusive der schnelleren Verabreichung der zweiten Impfungen) könnten dann leistbar sein. Er gehe davon aus, dass Ende Februar neue Termine für den März vergeben werden können, der aktuell aufgrund der kürzeren Öffnungszeiten ausgebucht ist.