Mülheim. Unterflurbehälter machen in Wohnanlagen auf privaten Grundflächen Sinn, so die Stadt Mülheim. Für den öffentlichen Raum gibt es keine Pläne.

Stadtweit Unterflurbehälter einzusetzen, das halten sowohl SPD als auch FDP für eine eine gute Idee. Das unterirdische Sammeln von Müll und auch von Wertstoffen könne mehr Sauberkeit ins Stadtbild bringen, so die Vorstellung. Mit derzeit zwölf Behältern im Mülheimer Stadtgebiet ist bereits ein Anfang gemacht, doch befinden sich diese alle auf privatem Wohngelände. Überall werden die unterirdischen Müllbehälter ohnehin nicht möglich sein, teilte die Stadtverwaltung den Politikern im Umweltausschuss mit.

Unterflurbehälter muss vom Müllfahrzeug aus der Grube hochgezogen werden

In neuen und in sanierten Wohnquartieren zum Beispiel bei der SWB in Dümpten und auf der Heimaterde wurden und werden Unterflurbehälter verbaut. Das ist seit zwei Jahren mit der Änderung der Mülheimer Abfallsatzung möglich. Die Müllwerker der MEG können die vorhandenen Absetzkipper mit einem Multilift umbauen, so dass der Unterflurbehälter vom Müllfahrzeug zum Entleeren aus seiner Grube hochgezogen werden kann. Der Verwaltung liegen bereits weitere Anträge zur Aufstellung von Unterflurcontainern vor.„Der Trend wird sich fortsetzen“, schätzt Jürgen Zentgraf, der Leiter des Umweltamtes. In großen Wohnanlagen seien Unterflurbehälter auch ein Stück Stadtgestaltung.

Die Stadt sieht die Vorteile der Abfall-Unterflurbehälter vor allem bei Wohnanlagen auf privaten Grundflächen. Dort könnten Unterflursysteme gut in die Grün- und sonstigen Flächen zwischen den Gebäuden eingebaut werden. Die SWB-Service- Wohnungsvermietungs- und -baugesellschaft mbH (SWB) hat Unterflurbehälter im Neubauprojekt Dümpten 21 und bei den kernsanierten Wohnblöcken an der Filchner-/Velauer Straße in Betrieb. SWB-Sprecherin Christina Heine: „Dort macht es auch Sinn, weil ohnehin viel Erdreich bewegt werden musste.“ Die Unterflurbehälter seien optisch schöner, aber man müsse auch beachten, dass Zuwege und Rangiermöglichkeiten für die MEG vorhanden sein müssten.

Platz reicht in Gebieten mit kleinen Flurstücken für Unterflurbehälter nicht aus

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An diesem Platzangebot hapert es nämlich oft in Wohngebieten mit Einfamilienhäusern und kleinen Flurstücken. Das Unterflur-Sammelsystem stoße bei Siedlungen mit engen Straßenverhältnissen an seine Grenzen, so die Stadt. Wenn es darum gehe, Wertstoffsammelstellen auf öffentlichen Flächen aufzustellen, sind neben der Platzproblematik auch noch Ver- und Entsorgungsleitungen im Untergrund zu beachten.

Die Stadt verweist darauf, dass auch die an den Unterflurbehältern angebrachte Einwurföffnung zur Verhinderung von Sperrmüll-Einwürfen verengt ist. Unterflurbehälter könnten nicht verhindern, dass sich dennoch Müll ansammelt, so die Stadt. „Müll-Verursacher, die ihre Kartons danebenstellen, ohne sie zu verkleinern, die werden das auch weiterhin tun“, so Zentgraf.

Über Wertstoffsammelstellen mit Unterflursystem gebe es sehr unterschiedliche Erfahrungen aus anderen Städten, so Zentgraf. Die Verwaltung schlägt vor, das Thema bei der Neuaufstellung des kommunalen Abfallwirtschaftskonzepts zu diskutieren.