Mülheim. Baubeginn ist erst im Sommer 2021, dennoch sind alle Häuser der “Selbecker Stadtgärten“ auf dem Rumbaum-Gelände schon weg - für stolze Preise.
Die "Selbecker Stadtgärten" in Mülheim sind ein echter Verkaufsschlager. Ruckzuck waren die 40 Häuser der geplante Neubausiedlung auf dem ehemaligen Rumbaum-Gelände weg - lange, bevor überhaupt gebaut wird.
"Wir haben im November mit der Vermarktung begonnen, mittlerweile sind über 20 Häuser schon verkauft und die anderen reserviert. Dass von den Interessenten noch einer abspringt, ist eher unwahrscheinlich", sagt Daniel Schüller, der bei der Ten Brinke Wohnungsbau für den Vertrieb der Immobilien zuständig ist. Zudem gibt es auch schon eine Warteliste, auf der an die 100 weitere potentielle Käufer stehen. Die Nachfrage war eben richtig hoch.
Alte Gärtnerei-Gebäude an Kölner Straße abgerissen
Dabei ist vor Ort noch gar nichts zu sehen von einem neuen Wohngebiet. Die alten Gebäude der Rumbaum-Gärtnerei sind in den letzten Wochen bereits abgerissen worden, schon im Oktober war dort Schluss mit dem Verkauf. Eine große Brachfläche, die sich von der Kölner Straße aus ins Hinterland erstreckt, fällt Vorbeifahrenden jetzt ins Auge. Sie befindet sich etwa gegenüber der Einmündung Stockweg. Direkt vorne an der Kölner Straße werden laut Bauplänen acht Reihenhäuser entstehen. Eine Stichstraße, von der drei kleine Sackgassen abgehen, soll das Hinterland anbinden.
"Mit der Erschließung des Geländes werden wir in Kürze starten, im Sommer oder Herbst wird wohl der Bau der Häuser beginnen", kündigt Schüller an. 26 Doppelhäuser und 14 Reihenhäuser mit einer Größe zwischen 143 und 160 Quadratmetern sollen entstehen - auf Grundstücken, die 170 bis 390 Quadratmeter groß sind.
Viele junge Familien, auch aus Nachbarstädten ziehen ein
Die Käufer sind laut Ten Brinke zumeist junge Familien, die aus Mülheim und Ratingen, aber auch Essen, Düsseldorf und Oberhausen herziehen wollen. Sie haben eine ganze Menge Geld für ihr neues Heim auf den Tisch legen müssen. Die Kaufpreise lagen/liegen je nach Größe und Lage der Häuser zwischen 430.000 und 660.000 Euro.
Dafür kriegen die kommenden Eigentümer auch einiges geboten, so Daniel Schüller. Alle drei Haustypen überzeugten durch eine großzügige Raumaufteilung, nicht zu kleine Gärten, zudem ausreichende allgemeine Grün- und Erholungsflächen. Ein Haustyp hat sogar eine Dachterrasse. Alle drei Varianten sind KfW-Effizienzhäuser 55 Standard, sie verfügen über eine energieeffizienter Heizungstechnik mit Blockheizkraftwerk für die gesamte Siedlung.
Pläne sorgten zuerst für Wirbel in Selbeck
Um den Verkauf des Gärtnereigeländes und eine mögliche Bebauung hatte es schon 2016 zunächst etwas Wirbel in Selbeck gegeben. Bürger, aber auch Politiker, hatten Angst um Grün- und Ackerflächen. Es hieß, ein Essener Investor wolle auf dem betreffenden Areal seniorengerechte Wohnungen und Einfamilienhäuser bauen. Nach archäologischen Untersuchungen und einem Investorenwechsel wurde die Idee geboren, durch ein geordnetes Bebauungplanverfahren Wohnraum für junge Familien zu schaffen.