Mülheim. Ein Investor soll auf dem Areal der Gärtnerei Rumbaum in Mülheim-Selbeck 40 Häuser bauen können. Schon im Sommer könnte das Baurecht gegeben sein.
Die Planungen für ein Neubaugebiet rund um das Grundstück der Selbecker Gärtnerei Rumbaum gehen auf die Zielgerade. Rund 40 neue Häuser sollen im Süden Mülheims entstehen.
Auch interessant
Zuletzt hievte der Planungsausschuss des Stadtrates bei einer Gegenstimme der MBI und zwei Enthaltungen der Grünen das entsprechende Bebauungsplanverfahren für das Areal zwischen Kölner und Stooter Straße, Hantenweg und Wirtzbach in die letzte Stufe, die nochmalige Öffentlichkeitsbeteiligung. Planungsamtsleiter Felix Blasch hofft, dass es noch im August zum Satzungsbeschluss kommt, der Investor also grünes Licht bekommt. Die Gärtnerei wird für immer schließen.
Erste Pläne aus dem Jahr 2016 kamen nicht zur Umsetzung
Im Frühjahr 2016 waren Pläne für eine Neubebauung des 1,6 Hektar großen Gärtnerei-Geländes erstmals öffentlich geworden. Ein Essener Projektentwickler wollte das Hinterland mit Einfamilienhäusern bebauen, an der Kölner Straße war ein größerer Wohnkomplex für seniorengerechtes Wohnen vorgesehen. Bürger, Politik und Planungsverwaltung waren nicht überzeugt, wollten die Bebauung über ein ordentliches Verfahren steuern, um Grün- und Ackerflächen zu sichern.
Zwischenzeitlich verzögerten archäologische Untersuchungen und ein Investor-Wechsel das Bebauungsplanverfahren. Jetzt sind die Pläne aber letztmals öffentlich ausgelegt, um nochmals Kritik und Anregungen aufzunehmen. Einsehbar sind sie bis zum 10. Juli im Stadtplanungsamt, 19. Etage im Technischen Rathaus am Hans-Böckler-Platz 5. Bürger können Termine unter 455-6131 oder -6145 vereinbaren. Die Pläne sind auch im Ratsinformationssystem der Stadt abrufbar.
Zur Kölner Straße hin soll eine Lärmschutzwand entstehen
Für die neuen Einfamilienhäuser ist von der Kölner Straße aus eine neue Erschließungsstraße samt Stichstraßen geplant. An den Baugrundstücken sind zur B1 hin Lärmschutzwände geplant bis zu einer Höhe von drei Metern. Ursula Schröder (CDU) forderte im Planungsausschuss, hier Vorgaben zu einer ansehnlichen Optik zu machen. So etwas könnte die Stadt im Erschließungsvertrag mit dem Investor festlegen.
Im Neubaugebiet sollen Einzel- und Doppelhäuser mit maximal zwei Geschossen entstehen, direkt an der Kölner Straße aber auch eine zusammenhängende, zweigeschossige Hausgruppe mit mindestens 45 Metern Länge. Pultdächer mit Dachterrassen will die Stadtplanung möglich machen. Es soll eine Obstwiese angelegt werden, im Übergang zum Wirtzbach ist ein Waldsaum zwingend.
Planungsamtsleiter: Gute Option für Selbeck, Familien anzuziehen
Planungsamtschef Blasch sieht im Bebauungsplan „eine gute Option für Selbeck, neuen Wohnraum für Familien“ zu bekommen. Es werde zudem gelingen, die Ausgleichsmaßnahmen für den Eingriff ins Grün größtenteils auf dem Gelände selbst vorzusehen. Auf den Hinweis von Dieter Wiechering (SPD), der eine Spielplatzfläche vermisst in den Plänen, sagte Blasch, einen solchen gebe es in örtlicher Nähe bereits.