Mülheim. Zum Ersten, zum Zweiten...: Mit einer Auktion will die Mülheimer Friedrich-Wilhelms-Hütte ihr Inventar des stillgelegten Eisengusses loswerden.
Alles muss raus: von der Kabeltrommel bis hin zum Schmelzofen, zur Roboter-Trennanlage oder zum Hallenbrückenkran. Die Friedrich-Wilhelms-Hütte versucht derzeit, das Inventar des stillgelegten Eisengusses noch zu Geld zu machen. Eine Auktion ist angelaufen.
Es nennt sich Industrieverwertung, was aktuell im Internet in 1060 Positionen gelistet und zum Kauf feilgeboten wird. Interessenten können bis zum 11. Februar Gebote abgeben für Maschinen, Werkzeuge und Einrichtung der stillgelegten Eisenguss-Gesellschaft der Friedrich-Wilhelms-Hütte.
Traditionsreicher Mülheimer Eisenguss hat 2020 seinen Betrieb eingestellt
Die in wirtschaftliche Nöte geratene Hütte hatte im September die Reißleine gezogen und das Aus für ihre traditionsreiche Eisengießerei verkündet. 235 Mitarbeiter waren gekündigt worden. Gut 200 Mitarbeiter, so hieß es im Oktober, sollten in einer Transfergesellschaft unterkommen, um über sie möglichst neue berufliche Perspektiven zu bekommen.
Die vielen Hunderte, ja Tausende ehemalige Beschäftigte der Eisengießerei dürften mit Wehmut erleben, dass nun der große Ausverkauf startet. Die Industrie-Verwertungs-Gesellschaft aus Kirchlengern ist eingeschaltet, um bei einer Auktion noch möglichst viel Betriebsvermögen zu Geld zu machen.
Startgebot für eine Augenspülstation liegt bei 2,50 Euro
Bis zum 11. Februar läuft eine Auktion im Internet (Adresse: ivg.auction), in der wirklich alles Erdenkliche aus den verwaisten Produktionshallen angeboten wird, selbst deutlich in die Jahre gekommene Holzregale, Gehörschutzspender, Papierschneider oder Kabeltrommeln sind im Angebot. Wie bei zwei Säcken Weißkalk oder einem dreistufigen Alu-Tritt liegt das Startgebot dabei bei einem Euro.
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PCs, Werkbänke, Druckluftschlauchtrommeln, eine Augenspülstation (für 2,50 Euro): Es gibt fast nichts, was es nicht zu ersteigern gibt. Mit dem höchsten Preisschild versehen ist besagte Roboter-Trennanlage, Baujahr 2017 und 2,3 Tonnen schwer. 40.000 Euro sind als Mindestgebot aufgerufen. Zugelassene Bieter können in 500-Euro-Schritten auf Schnäppchenjagd gehen.
Acht Bieter für eine 20 Jahre alte Zugmaschine
Noch haben sich Bieter vornehm zurückgehalten. Eine 20 Jahre alte Zugmaschine von Mercedes-Benz allerdings stößt schon auf Interesse. Gestartet mit einem Mindestgebot von 3500 Euro, stand das aktuell letzte Wort am Dienstag nach acht Bietrunden bei 13.188 Euro. Acht Bieter zählte da auch schon ein Kettenbagger. Kann noch jemand Gießpfannen gebrauchen, aus denen noch vor Monaten heißes Eisen floss?
In die Bieterrunden einsteigen können Interessierte allerdings nicht mehr. Die Anmeldefrist zur Auktion, die auch noch einen Vor-Ort-Termin in der Hütte vorsieht, ist am Dienstag abgelaufen.