Mülheim. Um die Inzidenz in Mülheim unter 50 zu senken, regt Steinfort den Verkauf günstiger Schnelltests in Apotheken an. Verletzungsrisiko sei gering.

Hintergrund: Das Land NRW hat für Städte, die am 5. Januar 2021 noch eine Sieben-Tage-Inzidenz von über 100 hatten, eine neuartige Berichtspflicht geschaffen. Mülheim ist davon zwar nicht unmittelbar betroffen, da der einschlägige Wert schon seit Längerem niedriger liegt. Dennoch wird auch hier in der Stadt nach weitergehenden Möglichkeiten gesucht, die Inzidenz wieder unter 50 zu senken.

Stadtdirektor und Krisenstabsleiter Frank Steinfort macht daher der Landesregierung einen Vorschlag, der über die Standardmaßnahmen hinausgeht: Er regt an, Schnelltests für die Bevölkerung einfach und preisgünstig zur Verfügung zu stellen. Die damit zusammenhängenden Fragen und möglichen Fehleinschätzungen seien ihm bekannt, erklärt Steinfort. Wäge man aber Risiken und Vorteile ab, erscheine es ihm sehr sinnvoll, so bald wie möglich Schnelltests in Apotheken zu günstigen Preisen zur Verfügung zu stellen.

Mülheimer Krisenstabsleiter: Küchenmesser viel gefährlicher als Schnelltests

Speziell Schnelltests, die durch die Nase eingeführt werden, würden nur ein äußerst geringes Selbstverletzungsrisiko bergen. Dagegen sei der Wert der Information, ob jemand mit dem Coronavirus infiziert sei, deutlich höher einzuschätzen. Die Sorge um mögliche Haftungsansprüche scheint dem Krisenstabsleiter aus der Luft gegriffen. Andernfalls müssten zum Beispiel Küchenmesser schnellstens verboten werden. Denn diese seien weitaus gefährlicher.

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