Mülheim. Impfstopp wegen Lieferengpass, Chaos und Frust bei der Terminvergabe: So soll es nun in der Stadt Mülheim mit den Corona-Impfungen weitergehen.
Der vom Land verhängte Impfstopp hat Folgen: Zum Ende des Monats sind in Mülheim erst 65 Prozent der Alten- und Pflegeheime mit den zwei nötigen Impfterminen versorgt worden.
Erst in der ersten Februar-Woche könnten die Impfungen dort fortgesetzt werden, sagte auf Anfrage dieser Redaktion Feuerwehr-Chef Sven Werner. Auch in den Krankenhäusern waren die Impfungen gestoppt worden. Impfstoff-Bestellungen für die Krankenhäuser sind laut NRW-Gesundheitsministerium auch erst ab dem 1. Februar wieder möglich, heißt es.
Erst verschwindend geringer Teil der Mülheimer Bürger sind geimpft
Seit dem Start der Impfungen am 27. Dezember bis zum 22. Januar sind in Mülheim 4666 Impfstoff-Dosen verabreicht worden; es folgte der Impfstopp. Rein rechnerisch sind damit bei 172.776 Einwohnern, die Mülheim Ende 2020 zählte, und bei der Notwendigkeit von zwei Impfungen pro Person gerade einmal 1,35 Prozent der Bevölkerung geimpft (wobei freilich für Kinder und Jugendliche aktuell ohnehin keine Impfungen vorgesehen sind). Klar an den Zahlen abzulesen ist aber: Um eine durchgreifende Immunisierung zu erreichen, müsste ordentlich Tempo in die Impfungen kommen.
Zurzeit sei in Mülheim ein Kontingent von 873 Impfdosen verfügbar, das ausschließlich für die vollstationären Einrichtungen vorgesehen sei, sagt Werner. Ab dem 8. Februar seien pro Woche 666 Impfdosen für das Impfzentrum in Speldorf vorgesehen. Dort soll die Generation Ü80 als erste geimpft werden. Die ersten Tage an der Hotline zur Terminvergabe für diese Impfungen haben viele Bürger verzweifeln lassen.
Testlauf im Impfzentrum war erfolgreich – am 9. Februar soll es losgehen
Das Impfzentrum auf dem ehemaligen Tengelmann-Areal ist laut Werner schon seit Mitte Dezember einsatzbereit. Auch ein Testlauf zuletzt sei erfolgreich verlaufen. Er habe nur „kleinere Probleme“ offenbart, die bis zum Öffnungstermin abgestellt sein sollen.
Ab dem 9. Februar, nach Anlieferung des ersten Impfstoffes in Speldorf, werde dort geimpft – jeweils dienstags bis samstags von 14 bis 20 Uhr. „Es war Vorgabe vom Gesundheitsministerium, einen Tag am Wochenende zu öffnen“, betont Werner. Die Öffnungszeiten können verlängert werden, wenn mehr Impfstoff zur Verfügung stünde.
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