Mülheim. Leinpfad, Auberg, Witthausbusch: Zahlreiche Mülheimer zieht es derzeit nach draußen. Wir haben uns an beliebten Stellen umgeschaut.
Nicht nur die Wälder des Sauerlands werden im Lockdown von zahlreichen Menschen besucht, auch die hiesigen Wälder und Parks gelten während der Corona-Pandemie gewissermaßen als Hotspots. Im Lockdown treibt es viele Menschen nach draußen. Wir haben uns an beliebten Stellen in Mülheim umgesehen.
Ruhig ist es im Witthausbusch an diesem eisigen Samstagvormittag. Nicht einmal ein Dutzend Eltern und Kinder bevölkern den Spielplatz. Die Erwachsenen tragen Masken, als sie in einer kleinen Gruppe zusammenstehen. Auf den Wegen sind einige Eltern mit Kinderwagen unterwegs, eine Joggerin dreht ihre Runden.
Zum Footballtraining im Park verabredet
Zwei Frauen tauchen mit ihren insgesamt vier Söhnen auf. Nur die eine Hälfte trägt Maske. „Wir wollen einfach ein bisschen toben im Wald“, sagt eine der beiden Mütter.
Jederzeit Abstand halten Elina Johanna Otto und Lee Taylor, die sich zu einem privaten Footballtraining im Park verabredet haben. „Wir stehen jederzeit weit genug auseinander“, betont Johanna.
Außer-Haus-Verkauf an der Tomate an der Ruhr
Ortswechsel: Runter zur Ruhr. Das Restaurant Tomate absolviert über eine Hütte an der Straße einen Außer-Haus-Verkauf. Mit blinkenden Lichtern an der Ruhrseite und lauter Musik versucht das beliebte Ausflugslokal auf sich aufmerksam zu machen. Viel mehr als 100 Euro Umsatz am Tag kommen aber dennoch nicht zusammen, verrät einer der Verkäufer. „Viele Leute haben Angst und man hat gar keine Lust mehr rauszugehen“, sagt er.
Wirklich untermauern lässt sich diese Aussage aber nicht. An der Ruhr sind schon jede Menge Menschen unterwegs, viele Jogger und Radfahrer. Und das bei wenigen Grad über Null. Die meisten sind aber maximal in Dreiergruppen unterwegs, halten Abstand von den anderen Spaziergängern. „Wenn es mal zu eng wird, kann man immer reagieren und seine Maske aufziehen“, findet eine Passantin.
Ordnungsamt kontrolliert an der Hundewiese am Auberg
Der Parkplatz der Hundewiese am Auberg in Selbeck ist voll. Auch das Ordnungsamt ist vor Ort. Doch auch hier verteilen sich die Menschen auf der riesigen Fläche. „Man hat den Eindruck, die Leute wollen einfach raus und dafür würde ich auch niemandem einen Vorwurf machen“, sagt Viola Hirschmann, die mit ihrem Hund Teddy unterwegs ist. „In den Wäldern ist im Moment schon sehr viel los, das ist natürlich nicht ganz unproblematisch“, sagt die Mülheimerin.
Unter dem Strich lassen sich in Mülheim schwer sogenannte Hotspots mit vielen Menschen ausmachen. Oft sind die Mülheimer auch in den kleinen Parks und Waldstücken in ihren Stadtteilen unterwegs. Und sie sind auch bei diesem Thema vorsichtiger geworden. Auf eine Online-Umfrage von Radio Mülheim nach den beliebten Spazierstrecken der Stadt gibt es nur eine konkrete Antwort. „Das sag ich nicht, sonst hab‘ ich nirgends mehr Ruhe“, bringt es eine Nutzerin auf den Punkt.
INFO:
- Nach Informationen des Regionalverbands Ruhr sind in den Wäldern der Umgebung im Vergleich zur Zeit vor Corona doppelt so viele Menschen unterwegs. An Wochenenden sogar viermal so viele.
- Für problematisch hält der RVR diese Tatsache aber nicht, da die Wälder weitläufig genug sind. Einzig auf den Parkplätzen könne es eng werden.
- Der Regionalverband appelliert, die Mindestabstände einzuhalten und den eigenen Müll wieder mitzunehmen.