Mülheim. Lokführer haben ungewöhnliche Bewegungen an der neuen Behelfsbrücke über der A40 bei Mülheim-Styrum festgestellt. Wie stabil ist das Bauwerk?

Wie stabil ist die neue Behelfsbrücke der Deutschen Bahn über die Autobahn A 40? Erst vor gut einer Woche hatten die Experten der Bahn diese freigegeben, schon mussten sie erneut ausrücken und die Brücke nahe der Ausfahrt Mülheim-Styrum für mehrere Stunden sperren. Der Grund: Sorge um die Stabilität.

Denn Zugführer haben beim Überfahren der Brücke „ungewöhnliche Bewegungen“ gemeldet. Am Dienstagmittag ließen Experten die Strecke zunächst für Stunden sperren. Mehrere Regionalbahnlinien und die S1 mussten während dieser Untersuchung umgeleitet werden.

Auflegen einer Brücke auf Widerlagern erfordert Millimeterarbeit

Wochenlang hatte das Auflegen der Behelfsbrücke in Anspruch genommen, nachdem ein Tanklaster die Originalbrücke zerstört hatte. Das erfordert "Millimeterarbeit", hatte der verantwortlicher Leiter für Instandsetzungen bei der Deutschen Bahn, Ali Shahnazian, in einem Gespräch mit der Redaktion erklärt.

Die gut 26-Meter-langen, vorgefertigten Brückenelemente und Schienen mussten nicht nur haargenau auf den Widerlagern der Seiten und des Mittelpfeilers liegen. Sie dürfen auch nicht in der Höhe sowie in die Quer- und Längsrichtung abweichen: „Ein Unterschied von nur einem Zentimeter bei den Schienen kann schon dazu führen, dass die Brücke für den Verkehr nicht freigegeben werden kann“, erläutert Shahnazian.

Bahnsprecher versichert: Es besteht keine Gefahr

Bei der erneuten Prüfung am Dienstag konnten die Fachleute jedoch keine Schäden feststellen. Die Brücke sei stabil, versichert nun ein Sprecher der Bahn, zu keinem Zeitpunkt habe eine Gefahr bestanden. Vielmehr handle es sich bei den Bewegungen um ein „Einfedern“, das bei Brücken mit Widerlagern „normal“ sei.

Eine Gefahr bestehe, nach Einschätzung der Experten, auch in Zukunft nicht. Weitere Überprüfungen der Brücke oder besondere Maßnahmen seien aus diesem Grund nicht vorgesehen, teilt der Sprecher der Bahn auf Anfrage der Redaktion mit, und daher auch keine weiteren Sperrungen. Man habe auch die Lokführer über das Verhalten der Brücke informiert.