Mülheim. Seit dem Jahreswechsel, mitten im Winter, gehen die Bauarbeiten am Sportpark Styrum weiter. Was Anwohner und Freizeitsportler wissen müssen.

Der Winter-Lockdown hat auch den Sportpark Styrum erwischt. Seit November ist die Anlage geschlossen, dennoch gibt es gute Nachrichten: Dort wird wieder geschwitzt und gearbeitet. Der zweite Bauabschnitt für das Millionenprojekt hat begonnen. Im Oktober 2021 soll alles fertig sein.

Kern des neuen Sportparks ist der alte Ascheplatz an der Von-der-Tann-Straße. Das gesamte Areal reicht von der Willy-Brandt-Gesamtschule bis zum Gelände des Styrumer Turnvereins an der Neustadtstraße. Entsprechend großflächig sind auch die Bauarbeiten angelegt. Bis zum Herbst sollen Leichtathletikanlagen entstehen, zwei Beachvolleyballfelder, eine Boulderwand, eine Parkour-Anlage, ein Boulefeld, ein Hindernis-Run und ein Bewegungsspielplatz.

Fußwege müssen wegen der Bauarbeiten teilweise gesperrt werden

Mit diesem Spielplatz, der direkt neben der städtischen Kita Karlchen liegt, geht es im zweiten Bauabschnitt los. Zudem bekommt das Multisportfeld neben der Halle Von-der-Tann-Straße einen neuen Belag und neue Tore. Die bestehenden Fußwege zwischen Neustadtstraße, Augustastraße, Feldmann-Park, Gesamtschule und Kita Karlchen werden erneuert und wegen der Bauarbeiten teilweise gesperrt, so die Information des Mülheimer Sportservice (MSS).

Der Sportpark Styrum ist ein bedeutendes Projekt für die gesamte Stadt und derzeit auch das größte Bauvorhaben des MSS. Bereits im Juli 2020 wurde der erste Bauabschnitt fertiggestellt, wurden die ersten Bereiche eröffnet: die Freiluft-Halle, getauft "Tengelmann-Arena", ein Streetballfeld, eine digitale Torwand und eine Open-Air-Fläche mit Geräten für Fitnesstraining.

Rund 3000 Sportpark-Besucher in den Ferien - trotz Corona

Wegen der Corona-Pandemie konnten die Mülheimer den ersehnten Sportpark aber selbst im Sommer nur sehr eingeschränkt und vorsichtig in Besitz nehmen und ausprobieren. Dennoch heißt es in einer Zwischenbilanz des MSS: Die ersten Wochen nach Eröffnung hätten gezeigt, dass vor allem die Kinder und Jugendlichen aus Styrum auf diese Sportmöglichkeit gewartet haben. "Viele kommen zum Fußballspielen und verbringen mehrere Stunden am Tag im Sportpark." In den Sommerferien zählte man insgesamt rund 3000 Besucher. Es wäre sicher voller gewesen ohne die Corona-Regeln. So durften aber immer nur 50 Leute gleichzeitig im Sportpark sein. Betreuer passten auf.

Anlage wurde seit dem Sommer für den Schulsport genutzt

Seit den Sommerferien war auch die Willy-Brandt-Gesamtschule dankbar, dass es den Sportpark direkt nebenan gibt: Dort konnte der Sportunterricht stattfinden - im Freien und mit relativ geringem Infektionsrisiko für Schüler und Lehrerkräfte. Sobald es wieder Präsenzunterricht gibt, kann die Gesamtschule den Sportpark auch wieder nutzen. In der luftigen "Tengelmann-Arena" haben die Kinder bei Regenwetter zumindest ein Dach über dem Kopf.

Alle anderen Freizeitsportler müssen abwarten. "Die fertigen Bereiche und Anlagen wären eigentlich weiterhin nutzbar, trotz der Bauarbeiten", erklärt Jonas Höhmann vom MSS. Wenn es keinen Lockdown gäbe... Erfreulich ist immerhin, dass bislang alles nach Plan läuft und offenbar auch finanziell im Rahmen bleibt.

Zweiter Bauabschnitt kostet 2,9 Millionen Euro

Denn der Neubau des Sportparks Styrum ist ein teurer Spaß. Insgesamt kostet das Projekt rund 3,8 Millionen Euro. Dabei war der erste Bauabschnitt noch vergleichsweise günstig zu haben, für 950.000 Euro, wobei der Tengelmann-Konzern mit einer 350.000-Euro-Spende, die Leonhard-Stinnes-Stiftung und auch die Mülheimer Bürgerstiftung viel zur Finanzierung beigetragen haben.

Für den gerade begonnenen zweiten Bauabschnitt sind 2,9 Millionen Euro veranschlagt, 90 Prozent davon tragen Bund und Land, ein Zehntel übernimmt die Stadt. Die Ausschreibungen sind offenbar günstig gelaufen: "Alle Kosten bleiben im Rahmen", sagt MSS-Leiterin Martina Ellerwald. In Corona-Zeiten ist das schon ein Glücksfall.