Mülheim. Im Corona-Jahr ist alles anders. Für die Mülheimer Katholiken gibt es alternative Angebote. Ein „Krippenspiel to go“ etwa und andere Aktionen.

Weihnachten wird diesmal anders. Darauf stellt sich auch die Katholische Kirche in Mülheim ein. Kürzere Gottesdienste sind in allen Gemeinden geplant. Außerdem wird es Livestreams geben und einige spannende Veranstaltungen an ungewöhnlichen Orten, manche sogar unter freiem Himmel.

Anmeldung für Gottesdienste notwendig

Das Wichtigste zuerst: Für die meisten Gottesdienste muss man sich diesmal anmelden. Dafür gibt es in jeder Gemeinde eine spezielle Telefonnummer. Denn die Plätze in den Kirchen sind begrenzt. So können in St. Mariae Geburt auf dem Kirchenhügel statt 600 nur etwa 120 Menschen Einlass finden, in der Klosterkirche in Saarn dürfen nur 70 Personen oder in St. Engelbert in Eppinghofen nur 150 Personen empfangen werden. Außerdem werden alle Veranstaltungen kürzer sein als sonst. „Die Gottesdienste sind auf eine Stunde, die Andachten auf 30 Minuten begrenzt“, so die Pfarrer Michael Janßen und Christian Böckmann.

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Zudem hat man sich verschiedene Alternativen ausgedacht. „Familien können auch zuhause einen kleinen Gottesdienst feiern“, sagt der Stadtdechant Michael Janßen. Dazu gebe es Anleitungen auf der Onlineseite des Bistums . Aber auch jede einzelne Gemeinde suche Möglichkeiten, „Weihnachten nach Hause zu bringen“. Die Angebote sind standortabhängig. Hier kann es ein Weihnachtsgruß per Post sein, dort eine Adventstüte. In der Pfarrei St. Mariae Geburt kann man ein „Krippenspiel to go“ bekommen – eine Tüte mit Materialien und auch einem Link zu einem Krippenspiel-Video.

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Manche Messen und Andachten auch als Live-Stream

Auf Online-Formate, vor allen Livestreams, werden auch die Katholiken setzen. So sollen beispielsweise am Heiligen Abend in St. Mariae Geburt das Krippenspiel um 15 Uhr und die Christmette um 17 Uhr gestreamt werden. Gleiches gilt für das Hochfest am 1. Weihnachtstag. Die offizielle Weihnachtspredigt wird als Videobotschaft veröffentlicht. Auch in den anderen zwei Pfarreien sind virtuelle Angebote geplant.

In diesem Corona-Jahr werden die Katholiken auf Online-Formate, vor allen auf  Livestreams, setzen.
In diesem Corona-Jahr werden die Katholiken auf Online-Formate, vor allen auf Livestreams, setzen. © FFS / Archiv | Fabian Strauch

In den Pfarreien St. Maria Himmelfahrt und St. Barbara hat man sich – nach einem Workshop zu Weihnachten 2020 – auch vielversprechende analoge Formate ausgedacht. Zwar wurden der Gemeinde St. Barbara in Dümpten Familienchristmette und Lichtfeier auf dem Sportplatz am Schildberg nicht genehmigt, aber ein Wortgottesdienst im Innenhof des Seniorenzentrums Auf dem Bruch ist für den 25. Dezember um 15 Uhr geplant.

Sternenlauf und mobile Andacht

Eine ungewöhnliche Aktion findet auch in St. Michael in Speldorf am 24. Dezember statt. Um 14 Uhr soll es dort einen Sternenlauf geben. „Das ist ein Angebot an Familien, sie ziehen durch die Gemeinde, an verschiedenen Stationen werden kurze Teile der Weihnachtsgeschichte erzählt. Der Rundgang endet in der Kirche vor der Krippe“, erläutert Pfarrer Christian Böckmann. https://www.waz.de/staedte/muelheim/iframe-newsletter-waz-muelheim-anmeldemaske-id227813543.html

Eine mobile ökumenische Andacht ist in Herz Jesu in Broich vorgesehen. Ein Wagen soll durch den Stadtteil fahren und hier und dort Halt machen. Weitere kleine Veranstaltungen – neben Christmetten, Krippenspielen und Heiligen Messen – werden angeboten. In Selbeck etwa gibt es am 1. Feiertag eine Weihnachtsmeditation, in Herz Jesu am 2. Feiertag ein Abendlob. St. Michael plant für den 25. Dezember eine Hirtenfeier im Freien, in St. Mariä Himmelfahrt steht am 26. Dezember ein Morningprayer an.

Adveniat und Sternsinger

Stadtdechant Michael Janßen bittet die Mülheimer Katholiken darum, an Adveniat zu denken und Geld zu spenden, auch wenn man nicht zum Gottesdienst kommt.

Ob und wie die Sternsinger in diesem Jahr ihre Spendenaktion durchführen können, wird derzeit noch geprüft.

Weit über 150 Ehrenamtlich im Einsatz

Die genauen Termine aller drei Pfarreien mit insgesamt 13 Gemeinden bzw. Filialkirchen werden den Gläubigen noch über verschiedene Kanäle mitgeteilt – über die Printmedien etwa oder die Internetseiten der Kirche. Die Pfarrer Janßen und Böckmann betonen, dass das ganze Programm nur mit Hilfe von vielen Ehrenamtlichen gestemmt werden kann, die wegen Corona auch als Ordner in den Kirchen tätig sind. Weit über 150 Ehrenamtler sind zu Weihnachten im Einsatz.