Mülheim. Die A 40 wird gesperrt, die Bahnstrecke auch. Mülheims Bezirksbürgermeister Czeczatka-Simon bittet darum, Styrum zu umfahren und cool zu bleiben.
Nach dem verheerenden Unfall eines Tanklasters Mitte September auf der A 40 unter den Styrumer Eisenbahnbrücken, wird die Autobahn für weitere Abrissarbeiten vom 4. Dezember, 20 Uhr, bis 14. Dezember, 5 Uhr, zwischen Styrum und Kaiserberg beidseitig gesperrt. Bezirksbürgermeister Heinz-Werner Czeczatka-Simon fürchtet, dass es erneut zum Verkehrschaos kommt – und bittet alle Autofahrer eindringlich, den Stadtteil weiträumig zu umfahren und die Umleitungshinweise ernst zu nehmen.
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Mit Schrecken denkt Czeczatka-Simon an die erste Sperrung vor einigen Wochen zurück, die Staus ohne Ende brachte. „Viele Menschen sind daran verzweifelt.“ Beschwerden erreichten den Lokalpolitiker unter anderem von Eltern schulpflichtiger Kinder, die ihren normalen Schulweg nicht mehr laufen konnten, verunsichert waren.
Das Nadelöhr ist die Unterführung am Bahnhof Styrum
Der Bezirksbürgermeister macht vor allem „ein Nadelöhr“ aus: die Unterführung der Schienen am Bahnhof Styrum. Über die Heidestraße komme „jede Menge Verkehr aus Oberhausen“. Dieser treffe dort im ungünstigsten Fall auf massig Pkw und Lkw, die versuchten, über Sültenfuß und Kaiser-Wilhelm-Straße die Sperrung zu umfahren. Schwierig könne es dann auch an der Ecke Steinkampstraße/Hauskampstraße werden. „Viele Pendler kennen sich ja aus, und denken: Ach komm, ich fahr mal schnell da durch.“
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Doch Czeczatka-Simon hofft darauf, dass die Verkehrsteilnehmer ab der Ausfahrt Styrum auch an Alternativen denken und zum Beispiel die Strecke über die Oberhausener Straße, die Thyssenbrücke und die Moritzstraße zurück zur A 40 Richtung Duisburg, Düsseldorf, Arnheim wählen. „Dann aber bitte auch die Tempo 30-Zone auf der Moritzstraße beachten.“
Anwohner sollen sich auf den bevorstehenden Engpass einstellen
Möglicherweise aber komme es auch gar nicht so schlimm: „Ich bin eigentlich sicher, dass die Menschen aus der Situation vor ein paar Wochen gelernt haben.“ Auch wenn es nicht glücklich mache, die Anwohner müssten sich auf den Engpass einstellen. Mit Rücksicht aufeinander und etwas gutem Willen könne man einiges erreichen. So könne es sinnvoll sein, den Schulweg des Kindes zu überdenken: „Vielleicht kann dieser etwas anders verlaufen und dann sogar sicherer sein.“ Die Autofahrer sollten einen „kühlen Kopf bewahren, etwas früher losfahren und die Möglichkeiten ihrer Navis ausschöpfen“.
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Wenn Czeczatka-Simon an das „schlimme Unglück“ auf der A 40 denkt, ist er nach wie vor „froh, dass keine Toten zu beklagen waren“. Er wünscht sich, dass die Styrumer „sämtliche Baustellenphasen gut hinter sich bringen“. Nicht nur sie sowie die Nutzer der A 40 sind übrigens von der „Ertüchtigung der Verkehrsinfrastruktur“ betroffen. Auch Bahnreisende stehen vor großen Einschränkungen.
Bahnstrecke zwischen Essen und Duisburg vom 2. bis 7. Dezember gesperrt
In den zehn Tagen sollen zwei weitere Eisenbahnbrücken abgerissen und eine Hilfsbrücke errichtet werden – das heißt reihenweise Zugausfälle und Umleitungen. Die Bahnstrecke zwischen Essen und Duisburg wird vom 2. Dezember, 23 Uhr, bis 7. Dezember, 4 Uhr, voll gesperrt. Allein das ist laut Bezirksbürgermeister alles andere als lustig: „Es ist ja eine der am häufigsten befahrenen Bahnstrecken Europas.“