Mülheim. Die A 40 bleibt bis mindestens Anfang Oktober gesperrt, viel Verkehr wird in Mülheimer Straßen gedrängt. Kann die Stadt die Lage entschärfen?
Nach dem Tanklaster-Brand auf der A 40 liegt die Styrumer Bahnbrücke inzwischen in Trümmern, die Sperrung wird dauern, und auf einigen Mülheimer Straßen ist es voller geworden. Aus Sicht von Daniel Mühlenfeld, SPD-Ratsmitglied, muss jetzt die Stadtverwaltung für Entlastung sorgen.
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Mühlenfeld ist selber heimisch mitten in Heißen und nimmt in seinem Stadtteil aufgrund der Autobahnsperrung „deutlich mehr Fahrzeuge“ wahr als üblich, „über die B1 oder die Velauer Straße und dann den Frohnhauser Weg und die Heinrich-Lemberg-Straße“. Auch in der Innenstadt erscheint es ihm voller.
Forderung an die Stadt: Baustellenplanung und Ampelschaltungen anpassen
Die Stadt, so der SPD-Ortspolitiker, müsse jetzt Dreierlei tun: Transitstrecken für den Durchgangsverkehr ausschildern, die eigene Baustellenplanung auf die neue Lage abstimmen und eine Anpassung der Ampelschaltungen prüfen.
Höchstwahrscheinlich wird aber nichts davon passieren. Stadtsprecher Volker Wiebels erläutert: Die Stadt sei über die großräumige Umleitung durch den Landesbetrieb Straßen.NRW „natürlich informiert worden“. Diese Routen führten aber bewusst nicht über innerstädtische Strecken, sondern über Autobahnen. Dass ortskundige Autofahrer lieber Schleichwege wählen, könne man nicht verhindern, so Wiebels. „Sie gehen damit das Risiko ein, innerstädtisch im Stau zu stehen, beispielsweise in Styrum.“ Handlungsbedarf mit Blick auf die Ampelschaltungen oder geplante Baustellen sieht die Stadt nicht.
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Straßen.NRW: Rückstau im Kreuz Kaiserberg verhindern
Auch die großräumigen Umfahrungen sind nicht unumstritten. Zwei besonders neuralgische Punkte haben Pendler ausgemacht: die Sperrungen der A40-Abfahrt „Mülheim an der Ruhr“ an der Friesenstraße und der Anschlussstelle Kaiserberg zwischen Hafengebiet und Zoo. „Wir haben dies auf dem Schirm“, versicherte eine Sprecherin von Straßen.NRW am Dienstag noch einmal.
An beiden Stellen bestehe aber die Gefahr neuer Engpässe auf Mülheimer oder Duisburger Stadtgebiet. „Wenn der Verkehr nicht abfließen kann, wird es sich in Kaiserberg bis ins Autobahnkreuz stauen“, so die Sprecherin. Veränderungen müssten auch über längere Zeit eingeübt werden. Die Experten von Straßen.NRW wollen also zunächst abwarten.