Mülheim. Im Hochhaus am Hans-Böckler-Platz in Mülheim ist es seit 14 Tagen kalt, die Heizung kaputt. Warum die Hausverwaltung eine Reparatur ausschließt.

Die Bewohner des Hochhauses Hans-Böckler-Platz 1 hat es kalt erwischt. Seit ungefähr zwei Wochen geht die Heizung im gesamten Gebäude nicht. „Heute ist Tag 13, es ist eiskalt“, beschwert sich ein Mieter. Die Luft in der Wohnung sei klamm und zu kühl, schon öfter habe er nur 16 Grad gemessen. Selbst mit einem kleinen Heizgerät, das er sich angeschafft habe, erreiche er nur 18 Grad im Wohnzimmer. „Hier im Haus wohnen viele ältere Leute, die frieren doch. Das alles ist unsäglich.“

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242 Wohnungen von Defekt betroffen

Gehört hat der Beschwerdeführer, dass ein Ersatzteil bestellt sei, die Lieferung aber 14 Tage oder mehr dauern solle. Außerdem sei bekannt geworden, dass der Hausmeister die Heizung per Hand irgendwie in Betrieb halten solle, aber auch davon merke man nichts. „Wie lange soll das so gehen?“, fragt der Bewohner.

Hausmeister Tom Chaiyan bestätigt, dass die Heizung schon länger nicht mehr geht. Statt das kaputte Bauteil zu reparieren, habe die Verwaltungsgesellschaft Verwey (Duisburg) ein neues bestellt, das eine längere Lieferzeit habe. Die Mieter und Eigentümer – 242 Wohnungen gibt es im Haus – seien „nicht gut gelaunt“, er selbst heize seine Wohnung mit der Klimaanlage. Den Mitbewohnern habe er geraten, sich einen Heizlüfter zu kaufen. „Warum repariert man das Teil nicht erst mal und macht alles andere dann im Sommer?“, fragt Chaiyan. Corona- Inzidenz-Zahl in Mülheim steigt laut RKI auf 44,5

„Sind noch nicht im tiefsten Winter“

Beim Wohnungsverwaltungsunternehmen bestätigt man, dass die Druckhalteanlage der Heizung seit etwa zwei Wochen defekt ist, Montag vor einer Woche habe man eine neue bestellt. Man erhielt die Auskunft, dass die Lieferung etwa zwei Wochen dauern werde. Um etwas Abhilfe zu schaffen, habe man den Hausmeister und seinen Vertreter gebeten, das Heizungswasser zur Überbrückung täglich per Hand aufzufüllen. „Die Heizung läuft dann nicht auf Hochtouren, aber doch ein wenig“, so die Hausverwaltung.

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Das Bauteil zu reparieren und später zu ersetzen, habe man als total unwirtschaftlich eingestuft. Die ganze Technik sei mindestens 25 Jahre alt. „Und wer hätte garantiert, dass das reparierte Teil bis zum nächsten Sommer hält?“, heißt es in der Stellungnahme. Also habe man sich entschlossen, die Druckhalteanlage sofort auszutauschen. „Wir sind ja auch noch nicht im tiefsten Winter.“ Wenn man die Zimmertemperatur vorübergehend nicht auf 21 Grad bringe, sei das keine schlimme Zumutung. In etwa einer Woche sei das Problem vermutlich behoben.