Mülheim. . Mehrere Mieter von Vonovia warten auf einen Monteur. Das Unternehmen nimmt Stellung: Heizungsausfall habe bei den Temperaturen höchste Priorität.

„Meine Heizung ist in Lauerstellung“, scherzt Erika Pfeifer. Doch eigentlich ist der 64-Jährigen nicht zum Spaßen zumute. Seit gestern morgen springt ihre Heizung nicht mehr an. Das Wohnzimmer blieb kalt. „Auch beim Duschen kam nur lauwarmes Wasser“, sagt Pfeifer.

Bei den aktuellen Temperaturen kommt eine defekte Heizung mehr als ungelegen. Doch als Pfeifer ihren Vermieter, die Firma Vonovia, anrief, um einen Termin mit einem Monteur abzumachen, wurde sie auf den 15. März vertröstet. Vorher gebe es keine Termine, habe man ihr erklärt.

Ausfall der Heizung habe „höchste Priorität“

Von Seiten des Unternehmens heißt es: „Wir können uns für diese Aussage nur entschuldigen.“ Ein Heizungsausfall habe gerade bei diesen Temperaturen „höchste Priorität“ und solle nicht „auf die lange Bank geschoben“ werden.

Doch in dem Haus in der Prinzeß-Luise-Straße bleiben wohl schon etwas länger die Heizungen kalt. Die Hebgens wohnen im Stockwerk über Erika Pfeifer. Bei ihnen funktioniert die Heizung bereits seit einigen Wochen nicht mehr. Nach 14 Tagen sei dann auch ein Monteur gekommen, „Der hat aber gar nicht geholfen“, sagt Paul Hebgen. „Der hat unsere Wohnung vermessen. Das war wohl sein Auftrag.“ Die Heizung zu reparieren, hingegen nicht. Also blieb es kalt bei den Hebgens. Der 76-Jährige und seine Frau lassen mittlerweile schon ihre Jalousien geschlossen. Im Sommer sollen diese die Wärme abwehren. In diesem Winter helfen sie, die Wärme in der Wohnung zu halten.

Kalte Heizungen auch bei den Nachbarn

Kalte Heizungen gibt es auch in der benachbarten Pestalozzistraße. Die Anwohner haben sich zum Teil zu einer Mietergemeinschaft zusammengefunden. „Wir haben auch schon den Gasanbieter angerufen und gefragt, ob eine Störung vorliegt“, sagt Hebgen. Das sei jedoch ausgeschlossen worden.

Und so warten die Mieter weiterhin auf einen Monteur. „Heute soll einer zu den Nachbarn kommen“, sagt Hebgen. Das bestätigt auch Vonovia. Am gestrigen Nachmittag teilte das Unternehmen mit: „Wir werden schon heute vor Ort sein und uns ein Bild von der Situation machen.“