Für das Tengelmann-Gelände in Mülheim-Speldorf wurde ein zweiter Mietvertrag unterschrieben. Eine Duisburger Firma mit 240 Mitarbeitern zieht um.
Mülheim. In die ehemalige Tengelmann-Hauptverwaltung an der Wissollstraße wird der Teilkonzern Standardkessel Baumgarte umziehen. Das Unternehmen, spezialisiert auf den Bau von Energieanlagen, ist bislang in Duisburg ansässig und bringt rund 240 Beschäftigte mit. Dies teilte die Maklerfirma Brockhoff, die das Grundstück in Speldorf vermarktet, am Montagmorgen mit.
Umzug nach Mülheim im dritten Quartal 2021
Der Umzug des 1925 gegründeten Unternehmens soll danach im dritten Quartal 2021 erfolgen. Standardkessel Baumgarte habe in dem historischen Gebäudekomplex rund 9000 Quadratmeter Büro- und Lagerfläche angemietet, die jetzt wunschgemäß ausgebaut werden, heißt es in einer Mitteilung von Brockhoff. Die Gesellschaft gehört zur JFE Engineering Corporation, einem der 500 größten Konzerne weltweit. Standardkessel produziert Dampfkesselanlagen, liefert Anlagen und Komponenten zur Energieerzeugung und Entsorgung. Künftig wird eine etwa 240-köpfige Belegschaft von Mülheim aus arbeiten.
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Damit ist ein zweiter Mieter für den ehemaligen Tengelmann-Campus gefunden. Ende September war bekanntgeworden, dass der Tierfutterhersteller Petcom mit seiner Vertriebsabteilung dort einzieht. Dies soll schon im Januar nächsten Jahren geschehen. Petcom übernimmt allerdings nur 510 Quadratmeter für zehn Mitarbeiter.
Quadratmeterpreis von acht Euro – „schwierige Corona-Zeiten“
Insgesamt sind im Hauptgebäude an der Wissollstraße 79.000 Quadratmeter Bürofläche zu vergeben, das Grundstück ist rund 136.000 Quadratmeter groß. Der österreichische Investor Soravia hatte das gesamte Areal vor etwa einem halben Jahr gekauft, um es zu einem Wohn-und Gewerbegebiet umfassend weiterzuentwickeln. Das Hauptgebäude soll kleinteilig vermietet werden. Nach Auskunft von Julia Winteroth, Projektleiterin bei Brockhoff, stehen weitere, auch größere Verträge kurz vor dem Abschluss. Vor einigen Wochen hatte das Maklerbüro berichtet, dass insgesamt 25.000 Quadratmeter wohl in Kürze vergeben seien. Die Flächen sind für acht Euro pro Quadratmeter zu haben – dieses „gute Preis-/Leistungsverhältnis pusht die Vermarktung auch in schwierigen Corona-Zeiten“, erklärt der Makler.
Areal heißt ab sofort „Parkstadt Mülheim“
Auf die Entwicklung des Tengelmann-Geländes werden in Mülheim große Hoffnungen gesetzt. Eine entsprechend große Rolle spielte es zuletzt auch im Kommunalwahlkampf. Nachdem die Politik den Weg geebnet hat, sollen dort auch neue Wohnungen gebaut werden. Ein offener Campus soll entstehen, mit Gewerbe, Gastronomie, Wohnraum und grünem Gelände. Einen Namen hat das viel beachtete Entwicklungsprojekt an der Wissollstraße mittlerweile auch: Wie Brockhoff am Montag mitteilte, heißt das Gelände ab sofort: „Parkstadt Mülheim“.