Mülheim. Der Verein Solidarität in Mülheim unterstützt Obdachlose. Gesucht wird nicht nur warme Kleidung für den Winter, auch Fahrer für den Vereinswagen.
Es wird langsam kälter und die Lebensbedingungen für Wohnungslose damit härter. Der Verein „Solidarität in Mülheim“, der täglich am Hauptbahnhof eine warme Mahlzeit für Obdachlose ausgibt, bittet um Unterstützung. Warme Kleidung und Schuhe werden immer benötigt, aber auch Menschen, die den Vereinswagen mit dem warmen Essen regelmäßig von Dümpten bis zum Bahnhof fahren.
„Wir benötigen Schlafsäcke und Isomatten, warme, feste Schuhe ab Größe 41, Unterwäsche, Socken, Mützen, Schals, Handschuhe, gern auch Rucksäcke“, sagt Martina Justenhofen, die zweite Vorsitzende des Vereins, der sich von rund eineinhalb Jahren nach einem Facebook-Aufruf gegründet hat. Seither können Obdachlose am Haupteingang des Hauptbahnhofs täglich ab 18.30 Uhr eine warme Mahlzeit bekommen.
Lebensmittelspenden, fertig zum Austeilen, gibt es noch zu wenige
Dafür stellt sich Martina Justenhofen, Gründungsmitglied des Vereins und gelernte Köchin, fast täglich selbst an den Herd, denn Lebensmittelspenden von Restaurants gibt es zwar, koch-fertig zum Austeilen, aber sie sind in Mülheim noch rar. „Ein paar Restaurants in Essen oder Oberhausen halten uns die Treue“, sagt Martina Justenhofen, auch in Coronazeiten. Komplizierte Speisen gibt es nicht, meist Hausmannskost wie sättigende Eintöpfe oder Ein-Topf-Gerichte wie Nudeln mit Sahnesoße.
Vor allem während des Lockdowns, als auch die Tafel geschlossen hatte, war der Essensstand am Hauptbahnhof stark frequentiert. „Wir hatten manchmal 60 bis 70 Leute hier“, erinnert sich Martina Justenhofen. „Wir haben aber auch in der Coronazeit nicht einen Tag ausgesetzt.“
Der Verein hat ein eigenes Fahrzeug und sucht weitere verlässliche Fahrer
Um die Lebensmittel zu den Bedürftigen zu bringen, hat der Verein ein eigenes Fahrzeug, ihm fehlen allerdings die Fahrer, die sich abwechselnd abends ein bisschen Zeit nehmen, um das Auto mit den frisch gekochten Speisen für rund 30 Personen, zudem mit Kaffee und Tee, zu beladen und von Dümpten bis zum Bahnhof zu fahren und dann, nach Beendigung der Essensausgabe gegen 19.30 Uhr, wieder zurück.
20 aktive Helfer hat der Verein „Solidarität in Mülheim“ derzeit, sagt Martina Justenhofen, dazu kommen 60 bis 70 passive Mitglieder, die mit Spenden unterstützen. Sachspenden werden auch immer gerne angenommen. Da der Verein aber selbst kein großes Lager hat, sollten sich mögliche Spender zuvor mit dem Verein in Verbindung setzen.
Kontakt mit dem Verein „Solidarität in Mülheim“: Martina Justenhofen, 0157 85307318 oder über die Facebook-Gruppe „Solidarität in Mülheim“.