Mülheim. Nach einem möglichen Sexualdelikt im Mülheimer Fliedner-Dorf hat die Polizei einen 41-Jährigen festgenommen. Eine Mitarbeiterin folgte dem Täter.

In der Senioreneinrichtung des Mülheimer Fliedner-Dorfes ist es zu einem schrecklichen Vorfall gekommen: Ein Bewohner oder eine Bewohnerin ist am frühen Dienstagmorgen gegen 5 Uhr Opfer eines möglichen Sexualdelikts geworden. Zum Schutz des Opfers gibt die Polizei keine Details zum Geschlecht oder Alter bekannt. Ein Mann soll in eines der Häuser des Dorfes eingedrungen und einen Bewohner oder eine Bewohnerin körperlich angegangen sein.

Mülheimer Fliedner-Dorf: Couragierte Mitarbeiterin hilft der Polizei

Der 41 Jahre alte mutmaßliche Täter konnte später von der Polizei gefasst werden. Intensiv zur Festnahme beigetragen hatte eine Mitarbeiterin der Alteneinrichtung. Sie kontaktierte die Polizei, die mit zahlreichen Streifenwagen zum Fliedner-Dorf kamen. Die Mitarbeiterin verfolgte den Mann in der morgendlichen Dunkelheit und beschrieb den Einsatzkräften den genauen Fluchtweg des Mannes so gut, dass er kurz darauf festgenommen wurde.

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„Sie hat mit viel Mut gehandelt und uns unterstützt“, sagt Polizeisprecher Peter Elke. „Wenn die Mitarbeiterin nicht so couragiert gehandelt hätte, wären die Suchmaßnahmen deutlich umfangreicher gewesen.“ Auch Claudia Kruszka, Pressesprecherin der Theodor-Fliedner-Stiftung, hebt das mutige Verhalten der Mitarbeiterin hervor: „Das ist nicht selbstverständlich.“ Alle hätten sehr schnell reagiert, die Polizei sei sofort dagewesen – so konnte der 41-jährige Mülheimer geschnappt werden.

Fliedner-Dorf hat Seelsorge für Angehörige und Bewohner eingerichtet

Er sei, so die Polizei, in jüngster Vergangenheit polizeilich in Erscheinung getreten, „jedoch nicht wegen einschlägiger Delikte“. Er befindet sich nun in Polizeigewahrsam. Die Ermittlungen werden von der Duisburger Staatsanwaltschaft zusammen mit der Mülheimer Polizei weitergeführt. Noch einige Stunden hatten sich am Morgen Polizisten in der näheren Umgebung aufgehalten, um nach möglichen weiteren Beteiligten zu suchen, allerdings hätten sich dafür keine Anhaltspunkte gefunden.

Das Fliedner-Dorf hat eine Seelsorge für die Angehörigen und die anderen Bewohner der Wohngruppe eingerichtet. Die Angehörigen des Opfers seien informiert worden. Das Opfer hatte alleine auf einem Zimmer gelegen. Wie sich der Mann Zugang zum Haus verschafft hat, ist noch unklar.