Essen/Mülheim. Weitere Ermittlungen gegen Mülheimer Polizisten. Einer der Verdächtigen soll gefesselten Mann geschlagen haben. Zwei Kolleginnen deckten ihn.

Gegen einen mutmaßlich an rechtsextremen WhatsApp-Chats beteiligten Polizisten (39) wird wegen eines anderen Falls auch wegen Körperverletzung im Amt ermittelt. Laut Staatsanwaltschaft Duisburg soll der Beamte einem Verdächtigen bei dessen Festnahme in Mülheim an der Ruhr geschlagen haben, als der bereits gefesselt war.

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In den Chats von Polizisten seien 126 Bilddateien mit strafrechtlich relevanten Inhalten entdeckt worden, darunter Bilder von Adolf Hitler, Hakenkreuzen und Reichskriegsflaggen sowie eine fiktive Darstellung eines Flüchtlings in einer Gaskammer. Eine Chatgruppe sei schon im Jahr 2013 gegründet worden.
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Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeigers“ ist der Festgenommene ein Deutscher mit albanischen Wurzeln. Dies spielt laut Staatsanwaltschaft für die Ermittlungen zurzeit allerdings keine Rolle. Auch zwei Kolleginnen des Polizisten sind in den Fall involviert.

Polizistin deckte Kollegen - in einem Prozess kam dann die Wahrheit raus

Der Einsatz beschäftigte die Behörden bereits Anfang 2019. Damals hatte der Festgenommene ausgesagt, von dem Beamten geschlagen worden zu sein. Der Polizist stellte dies aber als sogenannten Blendschlag dar, mit dem er den aggressiven Mann abwehren wollte. Eine Kollegin bestätigte dies.

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Die Ermittlungen gegen den Polizisten wurden eingestellt, stattdessen kam der Festgenommene vor Gericht - wegen falscher Verdächtigung. Im Prozess sagte laut Staatsanwaltschaft eine zweite Polizistin jedoch aus, dass der Kollege wirklich zugeschlagen habe, als der Mann schon gefesselt war.

Letztlich wurde das mutmaßliche Opfer der Schläge freigesprochen - und die Ermittlungen gegen den Beamten wurden wieder aufgenommen. Außerdem wird gegen seine beiden Kolleginnen wegen Strafvereitelung im Amt ermittelt, weil sie den Beamten offenbar zunächst deckten. Alle Verfahren laufen noch, so die Staatsanwaltschaft. (dpa)