Mülheim. Verdi kündigt weitere Warnstreiks in Mülheim an. Betroffen sind auch die Altenheime. Am Dienstag demonstrieren die Streikenden in der Innenstadt.
Ihre Warnstreiks weitet die Gewerkschaft Verdi am Dienstag auf Altenheime und die Stadtverwaltung aus. Dazu Henrike Eickholt: „Die Empörung und Verärgerung der Beschäftigten ist auch bei der Stadtverwaltung und den Senioreneinrichtungen über den aktuellen Stand in der Tarifverhandlung sehr groß.“ Daher sei damit zu rechnen, dass es eine sehr hohe Streikbeteiligung der Beschäftigten in Mülheim gebe.
In den Senioreneinrichtungen fühlten sich die Mitarbeiter verschaukelt. Die Personalsituation sei in den Häusern äußerst angespannt. Es gebe kaum Nachwuchskräfte. Viele Kolleginnen arbeiteten seit Beginn der Coronapandemie an ihrer Belastungsgrenze. Mit Atemschutz sei das besonders belastend, so Verdi. Betroffen seien überwiegend Frauen und alleinerziehende Mütter. Daher dürfe es jetzt nicht bei einem Dankeschön und dem „Status der Systemrelevanz“ bleiben, erklärte eine Betriebsrätin vor wenigen Tagen.
Forderung von 4,8 Prozent oder mindestens 150 Euro
Verdi fordert für die 2,3 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen unter anderem eine Anhebung der Einkommen um 4,8 Prozent oder einen Mindestbetrag von 150 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Ausbildungsvergütungen und Prakti-kantinnenentgelte sollen um 100 Euro monatlich angehoben werden.
Ab 10 Uhr startet am Dienstag, 6. Oktober, auf dem Parkplatz neben der Stadthalle an der Bergstraße ein Demonstrationszug durch die Mülheimer Innenstadt. Daher müsse auf dem Weg des Demonstrationszuges mit Verkehrsbehinderungen gerechnet werden. Selbstverständlich werden die Abstandsregelungen und die Verpflichtung, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, eingehalten, heißt es bei Verdi.
Für den kompletten Donnerstag stehen auch wieder Streiks im Nahverkehr an, meldete die Ruhrbahn am Montag. Auch Bahnen und Busse in Nachbarstädten werden stillstehen.