Mülheim. Nach der herben Wahlniederlage setzt Mülheims SPD auf Erfahrung beim Neuanfang. Margarete Wietelmann soll die Fraktion im Stadtrat führen.
Nach ihrer derben Niederlage bei den Kommunalwahlen setzt die SPD-Führung im Stadtrat auf eine erfahrene, angesehene und bürgernahe Kraft: Bürgermeisterin Margarete Wietelmann soll Fraktionschefin werden – so die Empfehlung des Parteivorstandes an die Fraktion.
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„Margarete Wietelmann hat sich ein hohes Ansehen und ein großes Netzwerk in der Bevölkerung als Bürgermeisterin erarbeitet und genießt größten Respekt und Rückhalt in der SPD“, erklärte Parteichef Rodion Bakum am Dienstag. Wietelmann bringe die notwendige Erfahrung, Moderations- und Kompromissfähigkeiten mit, um die neue Fraktion zu führen und die Mülheimer Sozialdemokratie in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit dem Parteivorstand zur neuen Stärke zu führen.
Wietelmann ist seit 2014 als ehrenamtliche Bürgermeisterin aktiv
Seit 2002 gehört Wietelmann (69) dem Stadtrat an, ihr Schwerpunkt liegt in der Kulturpolitik. Seit 2014 ist die langjährige Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Speldorf ehrenamtlich als Bürgermeisterin tätig, musste mit ihrer Amtskollegin Ursula Schröder (CDU) in der vergangenen Wahlperiode sehr häufig OB Ulrich Scholten auf offiziellen Terminen vertreten.
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Dieser verlieh ihr Ende 2016 wegen ihres Engagements für die Mülheim den Ehrenring der Stadt. „In der Bürgerschaft haben Sie sich als Bürgermeisterin mit Ihrer herzlichen Art, Ihrer Freude an der Begegnung mit Menschen und der Anteilnahme an Schicksalen hohes Ansehen geschaffen“, würdigte Scholten seinerzeit Wietelmann.
Parteichef Bakum will Neuanfang in Partei und Fraktion weiter vorantreiben
Wietelmann selbst sagte am Dienstag, dass sie tatkräftig am Neuaufbau der neu zusammengesetzten Fraktion mitwirken will. Ihr liege auch sehr viel daran, die Versöhnung innerhalb der Partei weiter zu stützen. Es gelte, künftig als Partei und Fraktion wieder als Einheit aufzutreten. Der Anfang dafür sei gemacht worden im Wahlkampf. Die 69-Jährige setzt dabei auf ihre Stärke, ausgleichend zu wirken. Ihr werde ja auch „eine gewisse Autorität“ nachgesagt. Auch das könne helfen. Ob sie schließlich Oppositionsführerin im Rat werde, müsse man abwarten. Die SPD sei bereit, weiter Verantwortung für die Stadt zu übernehmen. Man wolle noch Gespräche mit anderen Fraktionen führen.
Neben der Wietelmann-Nominierung kündigte SPD-Parteichef Bakum am Dienstag nach den herben Verlusten bei den Kommunalwahlen an, einen „offenen und intensiven Zukunftsprozess von Partei und Fraktion“ fortführen zu wollen. Er freue sich, dies nun zusammen mit Wietelmann federführend anzugehen. Der Weg für Mülheims Sozialdemokratie werde „lang und herausfordernd“ sein, so Bakum, der aber auch sagte, dass die SPD „eine wichtige gestalterische Kraft in der Mülheimer Stadtgesellschaft“ bleiben wolle.