Mülheim. In Mülheim halten ab Montag wieder Züge – aber nur in Richtung Essen. Ersatzbusse fahren vorerst weiter. Die A40 bleibt noch eine Woche dicht.
- Die Deutsche Bahn hat am Montag eine der gesperrten Eisenbahnbrücken in Mülheim wieder freigegeben
- Sie war bei einem schweren Tanklasterunfall beschädigt worden.
- Nun können die Züge der Linien RE1 und RE42 wieder in Richtung Essen fahren.
Nach dem schweren Tanklasterunfall auf der A 40 in Styrum ist eine der gesperrten Eisenbahnbrücken wieder freigegeben. Seit Montagmorgen können Züge der Linien RE1 und RE42 sowie die meisten Züge des Fernverkehrs von Duisburg über Mülheim in Richtung Essen fahren, wie ein Bahnsprecher sagte. In der Gegenrichtung muss der Verkehr aber weiter über Gelsenkirchen und Oberhausen umgeleitet werden.
In der vergangenen Woche war unter der Brücke ein Tanklastzug nach einem Unfall in Flammen aufgegangen. Mindestens eine der vier Bahnbrücken, über die regelmäßig Züge rollen, muss abgerissen werden. Bei zwei weiteren ist noch unklar, wie stark sie durch den Brand beschädigt wurden. Die Untersuchungen können laut Bahn noch Wochen dauern.
Abhilfe sollen mittelfristig auch Behelfsbrücken schaffen, die laut Bahn allerdings erst in mehreren Monaten zur Verfügung stehen dürften.
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Verkürzter Ersatzverkehr bis Oberhausen
Weil über der A40 die Brücke mit den Gleisen Richtung Duisburg inzwischen abgerissen werden musste, fahren in diese Richtung noch mehrere Monate lang keine Züge. „Weiterhin sind auf der seit zwei Wochen bekannten Strecke wie bisher die Ersatzbusse unterwegs“, versichert eine Sprecherin der Deutschen Bahn. Wenn in eineinhalb Wochen die Autobahn freigegeben sei, kämen die Busse ohne Staus wieder gut durch. Auch Richtung Essen sind weiterhin Ersatzbusse unterwegs.
Den Stau auf den Straßen in Styrum umfahren ab 28. September die Züge der S3. Sie rollen von Essen mit allen Zwischenstopps bis Styrum. Der Busersatzverkehr verkürzt sich von dort bis Oberhausen und umgekehrt. Der RE 49 fährt erst ab Essen-Steele. Die Linie RE 11 (RRX) fällt weiterhin zwischen Essen und Düsseldorf aus. Einige Fernzüge Richtung Norden und Osten stoppen wieder am Hauptbahnhof.
Ausmaß der Brückenschäden wird noch geprüft
Vier Bagger haben mit vereinten Hebelkräften seit vergangenen Montag die mittlere der fünf Eisenbahnbrücken in Styrum abgerissen. „In den nächsten Tagen wird das Material vor Ort zerkleinert und abtransportiert“, erläutert Hendrik Penner, Leiter „Produktion“ der Deutschen Bahn. Das seien mehr als 1350 Tonnen Bauschutt – bis zu 100 Sattelzugfuhren.
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Für Styrumer Anwohner der A40 und der Bahnstrecke wird die Ruhe bald wieder vorbei sein. „Wir sind erleichtert, dass die Brücke mit den Gleisen Richtung Essen nicht beschädigt ist und wir sie wieder nutzen können“, sagt Christian Golenia, Leiter Fahrplan bei der DB-Netz. Der Fußgängersteg zwischen Hohe Straße und Hofstraße hat das Unglück ebenfalls unbeschädigt überstanden.
Stabiles Provisorium für mehrere Jahre
Für die Gleise in Richtung Duisburg wird die Deutsche Bahn in einigen Monaten Behelfsbrücken einbauen. Diese müssen jedoch als „stabiles Provisorium einige Jahre halten“. Ob die Güterbahnbrücke und die Personenzugbrücke (beide Richtung Oberhausen) instandgesetzt werden können oder auch komplett erneuert werden müssen, „werden die Auswertungen der Gutachten und Materialproben in einigen Wochen zeigen“, erklärt Hendrik Penner.
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Dann seien weitere Sanierungen oder Behelfsbrücken – die hat die Bahn – erforderlich. Erst in fünf bis sechs Jahren sei nach Planungen und Ausschreibungen mit einem oder mehreren Brückenneubauten zu rechnen.
Neue Fahrbahndecke kommt ab Freitag
Ist der Brückenbauschutt abgefahren, rücken die Fräsen an. „Wir müssen etwa 3000 Quadratmeter Fahrbahnfläche mit einer Tiefe von zwölf Zentimetern erneuern“, beschreibt Peter Belusa von Straßen NRW die Arbeiten. „Danach werden die neue Deckschicht und der Flüsterasphalt neu aufgewalzt.“
Nach Fertigstellung könnten Fahrzeuge wieder in beiden Richtungen, auf verengten Fahrspuren, über die Autobahn rollen. Neue Teilsperrungen gebe es wieder, wenn die Deutschen Bahn die ersten vier Behelfsbrücken und einen neuen Mittelpfeiler einbaut.