Duisburg. . Projektleiter Peter Belusa war für den kürzlich beendeten Ausbau der Duisburger Stadtautobahn A 59 zwischen den Anschlussstellen Duissern und Hochfeld verantwortlich. Im Gespräch mit der WAZ wagt er einen Rückblick auf das Mammutprojekt.

Zehn Jahre war Peter Belusa mit der A 59 verheiratet. So lange verantwortete er in leitender Position den Ausbau der Stadtautobahn im Innenstadtbereich. Nach der kürzlich erfolgten Inbetriebnahme des Teilstücks zwischen Duissern und Hochfeld ist für den Projektleiter vom Landesbetrieb Straßen NRW ein bedeutendes Kapitel seines Berufslebens nun beendet. Zeit, um kurz zurückzublicken.

„Es ist etwas Besonderes, dass trotz der Größe des Projektes nicht eine Negativschlagzeile über uns veröffentlicht wurde. Auch mit Anwohnern und Verkehrsteilnehmern gab es so gut wie keinen Ärger“, erzählt der Bauingenieur (50), der seit dem Jahr 2000 für Straßen NRW tätig ist. Bemerkenswert sei aber auch die Tatsache, so Belusa, dass mit dem Mercatortunnel in Höhe des Hauptbahnhofes erstmals ein Autobahntunnel bei fließendem Verkehr gebaut wurde. „Das war für uns der mit Abstand komplizierteste Abschnitt.“

97,8 Millionen Euro wurden verbaut

Die Planungsdauer für den Abschnitt dauerte sechs Jahre (2002-2008). Weitere sechs Jahre nahmen die Bauarbeiten in Anspruch: Zwischen 2008 und 2014 wurden in das 2,3 Kilometer lange A-59-Teilstück 97,8 Mio Euro investiert – ein Drittel steuerte die Stadt Duisburg bei. Herausgekommen ist nicht nur eine sechsspurige Autobahn (drei je Fahrtrichtung), neu sind zudem die Fußgängerbrücken Günter- und Curtiusstraße (beide noch nicht für die Öffentlichkeit zugänglich), zwei Pumpstationen, rund 2000 Meter Stützwände sowie die neue Verkehrsführung im Bereich des ehemaligen Mercatorkreisels. „Erwähnenswert finde ich, dass wir voll in der Kostenplanung geblieben sind“, so Belusa. Andere Baustellen, die sich über einen solch langen Zeitraum erstreckten, hätten das nicht geschafft.

Und was wird er von seiner Zeit in Duisburg am meisten vermissen? Da lächelt Belusa und sagt: „Die netten Kollegen hier.“ Nach kurzen Problemen zu Beginn hätten alle am Projekt beteiligten Kräfte an einem Strang gezogen. „Es sind sogar Freundschaften entstanden.“ Aber ganz sei er ja gar nicht aus der Stadt verschwunden. Auch beim Bau der neuen A-40-Ausfahrt Häfen in Fahrtrichtung Venlo ist Belusa beteiligt. Rechtzeitig vor der Teilsperrung der A 59 im Bereich der Berliner Brücke ab 1. Mai sollen die gröbsten Arbeiten dort abgeschlossen sein. „Geplant ist, dass diese neue A-40-Abfahrt ab August benutzbar ist“, sagt Belusa.

Zusätzliches Zeitpolster einplanen

Was erwartet er als ausgewiesener A-59-Experte, wenn ab der kommenden Woche die Teilsperrung zwischen den Autobahnkreuzen Duisburg und Duisburg-Nord beginnt und zunächst die Fahrtrichtung Düsseldorf dicht ist? „In den ersten Tagen wird es zu beträchtlichen Verkehrsstörungen kommen. Die Menschen benötigen immer etwas Zeit, um sich an eine neue Situation zu gewöhnen“, weiß Belusa. Er rät allen auf den Pkw angewiesenen Pendlern, ein zusätzliches Fahrzeitpolster einzuplanen.