Mülheim. Die Mülheimer Polizei hat in der ehemaligen Ibing-Brauerei in Saarn eine Hanfplantage ausgehoben. Sie stellte zahlreiche Pflanzen sicher.

Vor Jahrzehnten wurde hier noch Bier gebraut, nun wurde die ehemalige Ibing-Brauerei in Mülheim-Saarn für die Produktion einer anderen Droge genutzt: Die Polizei hat zusammen mit dem Technischen Hilfswerk und der Feuerwehr eine Hanfplantage in dem verlassenen Gebäude in Saarn ausgehoben.

Hanfplantage in Mülheim: Duisburger Staatsanwaltschaft ermittelt

Laut einem Polizeisprecher habe es einen Hinweis auf die Plantage gegeben. Die Einsatzkräfte sind am Montagnachmittag ausgerückt. Wegen der Baufälligkeit des Gebäudes mussten Feuerwehr und THW das Gelände absichern. Bis in den späten Abend stellte die Polizei zahlreiche Pflanzen im zweiten Obergeschoss der Ruine sicher.

Es sind beeindruckende Bilder, die ein Blaulichtfotograf aus der Luft aufgenommen hat: Mehr als zwei Dutzend Pflanzen stehen unter freiem Himmel inmitten des baufälligen Gemäuers, das langsam von der Natur überwachsen wird, einige sind auf einem alten Braukessel platziert. Eine Plane überspannt einen Teil des ehemaligen Brauraums.

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Die Ermittlungen hat die Staatsanwaltschaft Duisburg übernommen. Hinweise auf die Täter gebe es laut einer Sprecherin noch nicht. Elf Cannabis-Pflanzen haben die Beamten sichergestellt; sie werden nun zur genauen Mengenberechnung zum Wirkstoffgutachter geschickt. Welche Pflanzen sich in den anderen – auf der Luftaufnahme gut sichtbaren Töpfen – befunden haben, kann die Staatsanwaltschaft noch nicht sagen.

Ehemalige Ibing-Brauerei: Beliebter „Lost Place“

Die Ibing-Brauerei wurde 1863 am Kassenberg gegründet, später erweiterte die Familie Ibing ihre Produktion am Heuweg, wo heute noch die zerfallenden Überreste der Brauerei stehen. 1968 wurde Ibing von einem Konzern geschluckt, die Bier-Herstellung wurde eingestellt.

Die Ruine gilt heute als „Lost Place“, als verlassener Ort, der gerne von „Urbexern“ – eine Zusammensetzung aus „urban“ (städtisch) und „explore“ (entdecken) – besucht wird. Vor Jahren beklagten Anwohner, dass das Gelände nicht ausreichend gesichert sei, fürchteten um ihre Sicherheit, weil Bäume vom Ibing-Gelände in ihren Garten ragten.