Mülheim. Die Ruhrbahn zählt in Mülheim mehr Fahrgäste und kann ihre Einnahmen erhöhen. 31,8 Millionen Euro muss der Kämmerer für 2019 noch ausgleichen.

Die Ruhrbahn hat nach eigenen Angaben ihr drittes Geschäftsjahr erfolgreich abgeschlossen. Rund 25,5 Millionen Fahrgäste stiegen in Mülheim in Busse und Bahnen ein. Mit Essen zusammen waren es in 2019 rund 140 Millionen Fahrgäste. Steigende Fahrgastzahlen, höhere Fahrgeldeinnahmen hätten zum besseren Unternehmensergebnis als geplant beigetragen.

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„Wir haben die für Mülheim gesetzten Finanzziele übertroffen. Der kommunale Deckungsbeitrag wurde um rund 1,9 Millionen Euro bzw. 5,6 Prozent gegenüber dem Planansatz verbessert“, erklären Uwe Bonan und Michael Feller, Geschäftsführer der Ruhrbahn. Damit liege das Defizit für die Stadt bei 31,8 Millionen Euro. Das sei „eine Folge der aktiven Marktbearbeitung wie auch der strikten Kostensenkung“.

Dünnerer Takt und mehr Kilometer gefahren

Für Fahrgäste bedeutete das auf den Straßenbahnstrecken einen dünneren 15-Minuten-Takt. Beim Busbetrieb steigerte die Ruhrbahn ihre Leistung von 5,5 auf 5,6 Millionen Kilometer. Dieses attraktive Angebot habe die Fahrgastzahlen um 0,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigen lassen.

Die Umsätze mit der App Zäpp wurden in Mülheim mehr als verdreifacht. Im gesamten Ruhrbahnbereich nutzen mittlerweile rund 120.000 Menschen die Zäpp. Seit Mitte des Jahres 2019 ist die Abobestellung komplett digital möglich. Bereits 30 Prozent der Neuabschlüsse erfolgen online. Gleichzeitig entwickelt die Ruhrbahn ihr Gesamtkonzept „Digitalisierung des ÖPNV und Verknüpfung ergänzender Angebote zur Verringerung von individuellen Autofahrten“ weiter. Das Bundesverkehrsministerium will einige Projekte fördern.

Brennstoffzellen für die Zukunft

Nach beendeter Umrüstung führen alle 44 Busse in Mülheim „mit dem höchsten am Markt verfügbaren Diesel-Umweltstandard, der Euro-6d-Norm. Die Hybridbusse seien für die Ruhrbahn eine „alternative und wirtschaftlich richtige Zwischenlösung. Für uns sind derzeit Brennstoffzellenfahrzeuge aus ökologischer und ökonomischer Sicht der richtige Ansatz. Diese könnten ab 2024 zum Einsatz kommen“, so Uwe Bonan und Michael Feller.

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Auf der Stadtbahnlinie U 18 sollen ab 2024 neue Bahnen rollen. Davon soll die Stadt Mülheim sieben bezahlen. Das sollen rund 25 Millionen Euro sein. Für insgesamt 51 neue Züge veranschlagt die Ruhrbahn rund 150 Millionen Euro. Eine einmalige Umspurung der Strecke, um überall gleiche Bahnen dauerhaft wirtschaftlicher einzusetzen, schließt die Ruhrbahn dagegen aus.

In Zeiten von Corona will die Ruhrbahn die Menschen davon überzeugen, dass sie „in ihren Fahrzeugen sicher aufgehoben sind, wenn die geltenden Regeln beachtet werden“. Gleichzeitig würden Klimaschutz und Verkehrswende weiter vorangetrieben. Nach einen Tief von 20 Prozent seien die Fahrgastzahlen in Mülheim wieder auf 80 Prozent des Ursprungsniveaus gestiegen. (frh-)