Essen/Mülheim. Die Ruhrbahn wird bei Kontrollen in Essen und Mülheim durch das Ordnungsamt unterstützt. Am Abend fallen mehr Fahrgäste ohne Schutzmaske auf.
Die Ruhrbahn wird die Maskenpflicht in Bussen, Bahnen und U-Bahnhöfen mit Hilfe des Ordnungsamtes durchsetzen. Dies kündigt das kommunale Nahverkehrsunternehmen an.
„In Kürze werden wir auf wechselnden Linien in Essen und Mülheim an der Ruhr die Fahrgäste in unseren Bussen und Bahnen sensibilisieren, sofern sie keine Maske tragen“, so Ruhrbahn-Geschäftsführer Uwe Bonan. Für die kommenden Kontrollen erhält die Ruhrbahn laut Bonan dabei Unterstützung durch die Ordnungsämter der Städte Essen und Mülheim. Bereits in der vergangenen Woche hatten Service- und Sicherheitskräfte am Berliner Platz und an den U-Bahnhöfen Altenessen-Bahnhof, Altenessen-Mitte und Karlsplatz Stichpunkt-Kontrollen durchgeführt.
Die Anzahl der Verstöße variiert. Während sich an den U-Bahnsteigen fast alle an die Maskenpflicht hielten, lasse dies in den Zugängen zur U-Bahn und an den oberirdischen Haltestellen nach. Nach dem Eindruck der Ruhrbahn geschehe dies oft nicht absichtlich, sondern aus Unwissenheit. So seien bei Kontrollen am oberirdischen Bahnhof am Rhein-Ruhr-Zentrum zehn Prozent Verstöße festgestellt worden, am U-Bahnhof Berliner Platz lag die Quote bei nur fünf Prozent. Dort sei zu beobachten, dass Fahrgäste die Maske auf ihrem Weg durch die Zwischenebene nicht tragen, ab dem Abgang zum Bahnsteig auf der Rolltreppe diese dann aber aufziehen.
An den U-Bahnhöfen in Altenessen lag die Quote der Verstöße bei 16 Prozent, aber auch dort nicht auf den Bahnsteigen, sondern auf dem Weg zum Bahnsteig. Dies spiegele auch den Eindruck der Kontrolleure wieder. bei 4.500 überprüften Fahrgästen pro Tag werden etwa 30 Masken durch Ticketprüfer ausgegeben.
Die Fahrgäste reagieren auf Aufforderungen überwiegend verständnisvoll
In Bussen und Bahnen besteht seit dem 17. April die Pflicht zum Tragen einer Mund- und Nasenmaske. Auch in U-Bahnhöfen und an Haltestellen ist eine Schutzmaske vorgeschrieben. Offenbar werden Fahrgäste nachlässig, was das Befolgen dieser Vorgaben angeht. In den vergangenen Wochen sei festzustellen, dass einige Fahrgäste, besonders in den Abendstunden, der Verpflichtung zum Tragen einer Maske nicht nachkommen, teilt die Ruhrbahn mit.
Die Fahrer könnten in einem solchen Fall das Hausrecht durchsetzen, in dem sie die Leitstelle informieren, damit diese die Ordnungsbehörden hinzuzieht, so eine Sprecherin. Bislang beließ es die Ruhrbahn bei Lautsprecherdurchsagen und Appellen. „Unsere Ticketprüfer und Servicedienstmitarbeiter sowie unsere Sicherheitskräfte weisen Fahrgäste, oder Menschen die unsere Anlagen durchqueren, auf die Maskenpflicht hin und helfen auch mit einer Einmal-Maske aus“, so Bonan. Die Fahrgäste reagierten auf die Aufforderungen überwiegend verständnisvoll.
Durch Corona büßt die Ruhrbahn 15 Millionen Euro an Einnahmen ein
Auch wenn sich bislang kein Fahrgast nachweislich mit dem Coronavirus infiziert hat, wie die Ruhrbahn betont, scheuen immer noch viele die Fahrt mit Bus und Bahn - aus Sorge, sie könnten sich anstecken. Mit Beginn der Coronakrise war das Fahrgastaufkommen auf zwanzig Prozent des vorherigen Niveaus gesunken. Inzwischen liegt es nach Angaben der Ruhrbahn wieder bei etwa 60 bis 70 Prozent. Durch den Einbruch der Fahrgastzahlen werden dem Verkehrsbetrieb nach eigener Rechnung im laufenden Jahr etwa 15 Millionen an Fahrgeldeinnahmen fehlen.
Auch deshalb will die Ruhrbahn verlorenes Vertrauen bei ihren Kunden schnellstmöglich wieder zurückgewinnen. Diese müssen dafür mittun. „Ich appelliere an unsere Fahrgäste, sich an die Maskenpflicht zu halten und so die eigene und die Gesundheit ihrer Mitmenschen in der Corona-Krise zu schützen“, so Bonan.
Ab dem 12. August kehrt die Ruhrbahn im Busverkehr zum sogenannten kontrollierten Vordereinstieg zurück. Dies beinhalte automatisch auch eine Kontrolle der Maskenpflicht. Der Verkehrsbetrieb weist daraufhin, dass Fahrgäste, die keine Maske tragen, von der Beförderung ausgeschlossen werden können.
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