Mülheim. Die Buchhandlung Hilberath & Lange präsentiert mit „Hillas Herbst-Kultur-Palast“ Lesungen unter Corona-Auflagen an ungewöhnlichen Orten.

Nach der Absage des Saarner Bücherfrühlings haben Ursula Hilberath und ihr Team „alles in Bewegung gesetzt, um unter Corona-Bedingungen doch noch in diesem Herbst ein Veranstaltungsprogramm auf die Beine zu stellen“. „Hillas Herbst-Kultur-Palast“ umfasst sieben Veranstaltungen in 15 Tagen – draußen, digital und unterwegs, an ungewöhnlichen Orten.

„Bedingung dafür sind große, zugige Hallen als Räume, die zwar erfordern, dass sich das Publikum warm anzieht, aber frische Luft, Abstand und alles bieten, was an Hygienestandards zurzeit erforderlich ist“, sagt Ursula Hilberath. Dankbar seien sie dafür, dass zwei Firmen sie unentgeltlich unterstützen. Etwa die Saarner Firma Ammann, die ihren Bauhof an der Mainstraße 52 zur Verfügung stellt.

Dort tritt das Vor-Ort-Duo am 12. November mit „Dreizimmerküchedielebad“ auf. Diese Veranstaltung ist jedoch bereits ausverkauft. Genau wie die Literarische Wanderung am 24. Oktober und die Literatur Vor Ort am 6. Oktober, ebenfalls mit dem „Vor-Ort-Duo“.

Saarner Christuskirche als Ort für Lesungen

Besonders freut sich das Team der Buchhandlung über die Bereitstellung der entwidmeten Saarner Christuskirche durch den Investor vesteo GmbH. „Dort konnten ehemals 450 Gläubige Platz finden, jetzt werden wir bis zu 80 Stühle in der Hallenkirche mit Abstand für das Publikum aufbauen“, sagt Hilberath.

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„Einige der Lesungen haben wir aus dem abgesagten Bücherfrühlingsprogramm herüberretten können“, freut sie sich. So lesen die Autoren Markus Behr (11. November, 19.30 Uhr) und Carla Berling (4. November, 19.30 Uhr) aus ihren Werken vor, sowie Bronwen Gray Specht (5. November, 19.30 Uhr), bekannt für ihre amüsanten „Tell me More“-Geschichten, die die britische Kultur näherbringen.

Caféhaus-Lyrik der 20er bis 50er Jahre von Tucholsky bis Kästner

Schauspielerin Katja Heinrich liest in der Mülheim-Saarner Christuskirche Berliner Caféhaus-Lyrik der 20er bis 50er von Tucholsky bis Kästner vor.
Schauspielerin Katja Heinrich liest in der Mülheim-Saarner Christuskirche Berliner Caféhaus-Lyrik der 20er bis 50er von Tucholsky bis Kästner vor. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Schauspielerin Katja Heinrich und Cellist Florian Hoheisel kommen am Freitag, 30. Oktober, 19.30 Uhr, mit „Wein, Weib und Cello“ in die Christuskirche. Heinrich liest in ihrem Programm “Da, wo die Brosche ist, is vorne“ Berliner Caféhaus-Lyrik der 20er bis 50er von Tucholsky bis Kästner. Begleitet wird sie dabei von Hoheisel am Cello mit Melodien von Bach bis Weil.

Autor Pierre Jarawan (7. November) dessen Roman über die Leiden im Libanon aktueller nicht sein könnte und Joachim B. Schmidt (28. Oktober), der uns in isländische Dörfer entführt, treten ebenfalls dort auf. Darüber hinaus stellt Autorin Simone Thimm am 3. November, 19.30 Uhr, in der Buchhandlung – für 20 Interessierte - Indiebook-Verlage vor.

Zwei zusätzliche Veranstaltungen auf die Beine gestellt

„Aufgrund der hohen Nachfrage haben wir zwei Zusatz-Veranstaltungen auf die Beine gestellt“, sagt Brigitta Lange. Am Montag, 2. November, 19.30 Uhr, wird im Kloster Saarn der Film „Der Buchladen der Florence Green“ gezeigt – eine Liebeserklärung an die Literatur.

Literatur zwischen Kirchenbänken gibt es am Freitag, 13. November, 19 Uhr, in der Petrikirche mit dem Literaturduo, bestehend aus den Mülheimerinnen Ute Flohr und Brigitta Lange. Dieses liest Märchen aus der 1002. Nacht – eine Auswahl von Erzählungen entlang der Seidenstraße, die alle eines gemeinsam haben: „sie zeigen, dass man mit Gewitztheit und Humor sehr viel ausrichten kann.“

Alle Veranstaltungen sollen auch digital zugänglich gemacht werden. Das gesamte Programm ist abrufbar unter www.hillabuch.de.